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Zeichen der Partnerschaft: Missenye-Wald soll wachsen

29.8.2024

Tauschten beim Empfang im Haus der Ev. Kirche in Lüdenscheid Erfahrungen aus (v.l.n.r): Ursula Büsing, Edison Kyamanywa, Iris Jänicke, Arnold Mudogo, Dr. Christof Grote – hier in Gastgeschenken gekleidet - Georgina Kilezi, Jutta Tripp, Tapita Tuvana, Lothar Sönnecken und Achim Schwarz (Foto: Wolfgang Teipel)
Tauschten beim Empfang im Haus der Ev. Kirche in Lüdenscheid Erfahrungen aus (v.l.n.r): Ursula Büsing, Edison Kyamanywa, Iris Jänicke, Arnold Mudogo, Dr. Christof Grote – hier in Gastgeschenken gekleidet - Georgina Kilezi, Jutta Tripp, Tapita Tuvana, Lothar Sönnecken und Achim Schwarz (Foto: Wolfgang Teipel)

Von Wolfgang Teipel

 

KIRCHENKREIS + Der 30-Stunden-Trip von Bukoba, Dar es Salaam, Istanbul und Düsseldorf bis zum Eintreffen in Plettenberg liegt nur wenige Stunden hinter ihnen. Arnold Mudogo, Georgina Kilezi, Edison Kyamanywa und Tapita Tuvana versprühen aber schon wieder gute Laune.

 

Am nächsten Morgen steht für die Delegation aus Missenye, dem Partnerschaftskreis des Evangelischen Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg, schon der nächste Programmpunkt an. Nach einem Gottesdienst in der Erlöserkirche im Oestertal geht’s raus in die Plettenberger Wälder. Beim Besuch anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Partnerschaft des heimischen Kirchenkreises und dem Kirchenkreis in Tansania pflanzt die Gruppe mit deutschen Freundinnen und Freunden unter Anleitung von Förster Marcus Ingenohl 40 Setzlinge. Aus den noch kleinen Pflanzen sollen kräftige Winterlinden werden. „Sie haben herzförmige Blätter“, sagt Jutta Tripp aus der Superintendantur des Kirchenkreises. „Auch ein besonderes Zeichen der Freundschaft.“

Nach dem Gottesdienst in der Erlöserkirche nahm die Delegation (hier Georgina Kilezi) am Kirchenkaffee teil (Foto: Wolfgang Teipel)
Nach dem Gottesdienst in der Erlöserkirche nahm die Delegation (hier Georgina Kilezi) am Kirchenkaffee teil (Foto: Wolfgang Teipel)

Für Pfarrer Dr. Uwe Renfordt besitzt die Aktion starken Symbolcharakter. „So schlagen wir eine Brücke zur Schöpfung und von Mensch zu Mensch“, sagt er. Dann greifen alle zu den von Marcus Ingenohl bereitgestellten Wiedehopfhauen und graben die Bäumchen ein. „Wenn Ihr in zehn Jahren wiederkommt, sind das schon sooo dicke Stämme“, deutet der ehemalige Superintendent Klaus Majoress mit den Armen an, welchen Umfang die Winterlinden haben sollen.

 

Superintendent Arnold Mudogo aus Missenye lacht. Er hat wie Georgina Kilezi und Tapita Tuvana fleißig am Missenye-Wäldchen mitgepflanzt und hofft, dass die Aktion ein Erfolg wird. Dann stimmen die Drei noch ein Dankeslied auf Suaheli an. Es gilt auch Förster Marcus Ingenohl. Er hat die Pflanzung perfekt vorbereitet. Dann geht’s weiter zum Restaurant „Akademie“. Das Mittagessen wartet.

Klaus Majoress, der ehemalige Superintendent des Kirchenkreises, und Superintendent Arnold Mudogo pflanzen gemeinsam eine Winterlinde (Foto: Wolfgang Teipel)
Klaus Majoress, der ehemalige Superintendent des Kirchenkreises, und Superintendent Arnold Mudogo pflanzen gemeinsam eine Winterlinde (Foto: Wolfgang Teipel)

Bis zum 17. September absolvieren die Gäste aus Tansania ein umfangreiches Besuchsprogramm mit Werksbesichtigungen, einem Berufserkundungstag, Teilnahme am Gemeindewochenende der Kirchengemeinde Werdohl in Wilnsdorf, Abstechern zum Ruhrverband an der Bigge und zur Wassergewinnungsanlage in Siesel. Einer der Höhepunkte wird der Partnerschaftssonntag am 8. September mit Festgottesdienst in der Eiringhauser Johanniskirche sein.

Tapita Tuvana, Georgina Kilezi und Superintendent Arnold Mudogo begutachten die Lindensetzlinge, die sie wenig später pflanzen werden (Foto: Wolfgang Teipel)
Tapita Tuvana, Georgina Kilezi und Superintendent Arnold Mudogo begutachten die Lindensetzlinge, die sie wenig später pflanzen werden (Foto: Wolfgang Teipel)

Anfang der Woche empfing Superintendent Dr. Christof Grote die Delegation im Haus der Ev. Kirche an der Lüdenscheider Hohfuhrstraße. „Es ist schön, Freunde in Tansania zu haben. Noch schöner ist es, diese Freunde bei uns zu haben“, begrüßte der Superintendent die Delegation aus Ostafrika.

 

Anschließend entwickelte sich ein reger Erfahrungsaustausch, an dem auch Diakonie-Geschäftsführerin Iris Jänicke teilnahm. Dr. Christof Grote sprach unter anderem den aktuellen Priestermangel in der Landeskirche und die wachsende Zahl der Kirchenaustritte an. Nach dem Austausch von Gastgeschenken und dem Mittagessen stand ein Besuch der Lüdenscheider Kleiderkammer des Diakonischen Werkes auf dem Programm. Anschließend kehrten die Mitglieder der Delegation in ihre Plettenberger Gastfamilien zurück.

Beim Gottesdienst in der Erlöserkirche: Jutta Tripp (Büro Superintendent) Tapita Tuvana, Georgina Kilezi und Ursula Büsing (Arbeitskreis Partnerschaft Missenye-Plettenberg) (Foto: Wolfgang Teipel)
Beim Gottesdienst in der Erlöserkirche: Jutta Tripp (Büro Superintendent) Tapita Tuvana, Georgina Kilezi und Ursula Büsing (Arbeitskreis Partnerschaft Missenye-Plettenberg) (Foto: Wolfgang Teipel)

Die Partnerschaft zwischen beiden Kirchenkreisen besteht seit 1984. Gründungsväter waren die Superintendenten Hezekiel Balira und Wilhelm Ubrig. Als Mütter dieser Partnerschaft gelten Ma Yulitha Sewava und Dr. Ruth Ritsch. „Bei allen kulturellen und materiellen Unterschieden birgt eine Partnerschaft die Chance, unsere jeweiligen Fähigkeiten und Gaben zur gegenseitigen Hilfe einzusetzen“, heißt es auf der Website des Kirchenkreises.

Die Bäumchen wurden mit dem Aufkleber gekennzeichnet, der anlässlich des Partnerschaftsjubiläums gedruckt worden ist (Foto: Wolfgang Teipel)
Die Bäumchen wurden mit dem Aufkleber gekennzeichnet, der anlässlich des Partnerschaftsjubiläums gedruckt worden ist (Foto: Wolfgang Teipel)

Partnerschaft solle die Verbindlichkeit einer Freundschaft haben. Sie bemühe sich um Begegnung, um Kontakt und um das gemeinsame Leben im christlichen Glauben. Darum erfolgen seit 1986 alle zwei Jahre gegenseitige Besuche. Daraus entstehen Verbindungen zwischen Menschen und Gemeinden. Bei diesen Besuchen findet Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen statt (Gottesdienst, Jugendarbeit, Musik, Diakonie).

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