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Projekt „Ortswechsel" zeigt Fotos im „Allerlei“

30.9.2024

Masih Parchami (links) schoss ein Gruppen-Selfie von allen Beteiligten. Foto: Wolfgang Teipel
Masih Parchami (links) schoss ein Gruppen-Selfie von allen Beteiligten. Foto: Wolfgang Teipel

Fotos aus Afghanistan, dem Iran, der Ukraine, aus Burundi und aus Plettenberg: Sie sind noch bis Ende Oktober in einer Ausstellung im Begegnungszentrum „Allerlei“ an der Schubertstraße in Plettenberg zu sehen.

 

Die Fotos sind Teil des Projekts „Ortswechsel“, angestoßen von Gudula Mueller-Töwe (Diakonisches Werk Lüdenscheid-Plettenberg).

„Wir kommen alle aus verschiedenen Ländern, haben unterschiedliche Konfessionen oder Weltanschauungen und leben doch alle unter dem gleichen Himmel“, sagte Gudula Mueller-Töwe bei der Ausstellungseröffnung.

 

Motive aus den Heimatländern und aus Plettenberg

 

Die Bilder zeigen Motive aus den Heimatländern von Neu-Plettenbergern und Motive aus der Vier-Täler-Stadt. So stellt zum Beispiel die Ukrainerin Liudmyla Bahk einem Foto der Plettenberger Bronzeskulptur „Otto Maloche“ ein Bild aus ihrer Heimatstadt Kiew gegenüber. Es zeigt sie und einem Freundin vor dem Denkmal von Hnat Yura, einem bekannten ukrainischen Schauspieler in der Rolle des braven Soldaten Schwejk. Crescent Havyarimana hatte das Bild eines Schwimmbads aus Burundi mitgebracht. Er stellt es einer Aufnahme eines Außenbeckens des Plettenberger Aqua Magis gegenüber. Eine andere Zusammenstellung zeigt Nazhat Sekandary in der Klasse 6 des Plettenberger Albert-Schweitzer-Gymnasiums und Ramish Safizada in der Klasse 13 des Kabuler Mechanical Institute, einer reinen Jungenschule. Weitere Bilder stammen von Maryam Mollaei (Iran) und Zarlast Sekandary (Afghanistan).

 

Wie wird die Sehnsucht verarbeitet?

 

Das Projekt Ortswechsel solle zeigen, erklärte Gudula Mueller-Töwe, wie Menschen unterschiedlichster Herkunft zusammenkommen können und so das kulturelle Leben in Plettenberg bereichern. In verschiedensten Formen kann dargelegt werden, was Menschen dazu treibt und trieb, ihre Heimat zu verlassen, sei es wegen der Liebe, der Arbeit, aus Flucht vor Krieg und Verfolgung. Was macht den Unterschied zwischen neuer und alter Heimat aus? Lassen sich schöne Aspekte finden? Wie wird die Sehnsucht nach der alten Heimat verarbeitet?

 

Die Idee zur Fotoausstellung hatten Gudula Mueller-Töwe, Günter Heerich, Vorsitzender des Plettenberger Heimatkreises und die Künstlerin Johanna Winkelgrund. Sie betreut das Projekt „Ortswechsel“, zu dem auch regelmäßige Malworkshops gehören.

 

Gudula Mueller-Töwe möchte das Projekt noch ausweiten, beispielsweise um Konzerte. „Leider fehlen dazu zurzeit die Mittel“, sagte sie. Einen Vorgeschmack darauf, wie die Kultur anderer Länder Plettenberg bereichern könnte, bekamen die Besucherinnen und Besucher der Ausstellungseröffnung dennoch. Larysa Yemelianenko spielte auf der Gitarre Lieder aus ihrer ukrainischen Heimat. Crescent Havyarimana sang zur Gitarrenbegleitung durch seinen Freund Samuel Ndihokubwayo ein Lied aus seiner Heimat Burundi. Wista Zarinkouh (Keyboard und Gesang) und Masih Parchami (Gesang und Tombak) ließen Lieder aus ihrer Heimat Iran erklingen.

 

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