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Kampf gegen Vorurteile mit dem Duo „Parolen Paroli“

6.10.2024

Jürgen Albrecht und Christiane Kättner boten den Schülerinnen und Schülern ein Lehrstück über Vorurteile und wie man ihnen begegnen kann. Foto: Wolfgang Teipel
Jürgen Albrecht und Christiane Kättner boten den Schülerinnen und Schülern ein Lehrstück über Vorurteile und wie man ihnen begegnen kann. Foto: Wolfgang Teipel

Evangelia Kasdanastassi kippt mit Schwung einen Korb mit Abfall aus. Die Kinder und Jugendlichen im Klassenraum der Werdohler Albert-Einstein-Gesamtschule wundern sich. Dabei hat die Frau von der Integrationsagentur des Diakonischen Werkes Lüdenscheid-Plettenberg nur den Startschuss für ein kleines Theaterstück gegeben.

 

Gleich stürmen die Schauspieler Jürgen Albrecht alias „Herr Spruchklopfer“ und die Schauspielerin Christiane Kättner alias „Frau Kurrage“ herein und bieten den Schülerinnen und Schülern ein Lehrstück über Vorurteile und wie man ihnen begegnen kann.

 

Schulsozialarbeiterin Doris Henkel-Klamann und die Integrationsagentur hatten 20 Mädchen und Jungen zum Workshop mit dem Duo „Parolen Paroli“ eingeladen.

 

Zur Auflockerung auch mal ein Witz

 

Herr Spruchklopfer fischt mit einem Greifer im Abfall und wütet über Flüchtlinge, die Müll auf die Straße werfen, statt ihn sorgsam zu trennen, schimpft endlos weiter und haut jede Menge blöder Sprüche raus. Frau Kurrage bleibt freundlich und cool, sucht das Gespräch mit dem tobenden Hausmeister und schafft es schließlich, dass er seine Vorurteile erkennt.

Eingreifen, freundlich und sachlich bleiben und zur Auflockerung auch mal einen Witz machen – mit dieser Strategie sollte man Stammtisch-Parolen begegnen. Die Probe aufs Exempel machten die Schülerinnen und Schüler dann im zweiten Teil des Workshops.

 

Christiane Kättner und Jürgen Albrecht sind Schauspieler und Theaterpädagogen. Als Duo „Parolen Paroli“ haben sie es sich zur Aufgabe gemacht, zu zeigen, wie man Sprücheklopfern den Wind aus den Segeln nimmt.

 

Vorurteile entlarven

 

Ziel von Evangelia Kasdanastassi ist es, mit solchen Workshops Vorurteile zu entlarven und gegen Spaltung und für mehr Miteinander zu werben. Das war an diesem Dienstagvormittag auch das Anliegen von Schulsozialarbeiterin Doris Henkel-Klamann. Sie lobte die Schülerinnen und Schüler für ihren Einsatz während des Workshops. Diese Anerkennung und der gemeinsame Imbiss in der Pause stärkten das Gefühl der Zusammengehörigkeit der Jugendlichen.

 

Klar wurde, dass autoritäre, ausgrenzende, demokratieverachtende, rassistische, antisemitische oder auch sexistische Aussagen kein Randphänomen sind, sondern dass sie aus der Mitte der Gesellschaft kommen. Alle Schülerinnen und Schüler kannten andere Jugendliche, die schon einmal durch solche Äußerungen in Bedrängnis gekommen waren. Manche von ihnen sind bereits selbst Opfer menschenverachtender Sprüche geworden.

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