Aktuelle Artikel

Friedensgebet des Interreligiösen Forums zum Thema Menschenrechte

18.10.2024

Stefan Schick (Evangelischer Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg), der gemeinsam mit Manuela Behle das neue Sprecherteam des Interreligiösen Forums bildet, hieß zum diesjährigen Friedensgebet im Rathaus willkommen (Foto: Salzmann)
Stefan Schick (Evangelischer Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg), der gemeinsam mit Manuela Behle das neue Sprecherteam des Interreligiösen Forums bildet, hieß zum diesjährigen Friedensgebet im Rathaus willkommen (Foto: Salzmann)

Von Monika Salzmann

 

LÜDENSCHEID + Ausgewählten Artikeln aus der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte – von den Vereinten Nationen am 10. Dezember 1948 verabschiedet – widmete das Interreligiöse Forum am Mittwoch beim Friedensgebet im Jürgen-Dietrich-Forum seine ungeteilte Aufmerksamkeit. Zu Impulsen, Gebeten und Austausch hieß Stefan Schick, der gemeinsam mit Manuela Behle das neue Sprecherteam des Interreligiösen Forums bildet, die Besucher willkommen. Unter dem Motto „Menschenrechte leben – Ein Beitrag der Religionen“ legten Vertreter verschiedener Religionsgemeinschaften einzelne Menschenrechts-Artikel aus christlicher, jüdischer und muslemischer Sicht sowie Perspektive der Bahai-Religion aus.

 

In Zeiten wie diesen sei das Friedensgebet besonders wichtig, betonte Bürgermeister Sebastian Wagemeyer, der die Veranstaltung mit einem Grußwort und einem musikalischen Beitrag – John Lennons „Imagine“ - eröffnete. An den 9. Oktober 1989, einen Schlüsselmoment der friedlichen Revolution gegen die SED-Diktatur, erinnerte er. Mit Blick auf den anstehenden Wahlkampf warnte er davor, angesichts von Einzeltaten wie in Solingen ganze Gruppen von Menschen unter Generalverdacht zu stellen. Sprachaufnahmen von Schülern aus einer Sprachförderklasse, mit denen sich das Lüdenscheider Integrations- und Begegnungszentrum (LIBZ) am Friedensgebet beteiligte, beleuchteten den in den Menschenrechten verbürgten Freiheitsgedanken. „Freiheit ist für mich, dass es keinen Krieg gibt“ war da zu hören. Auch Plakate zum Thema hatten Janina Storch und Jana Fischer vom LIBZ mitgebracht. Mit dem Recht auf Bildung und seiner Bedeutung in der Bahai-Religion beschäftigte sich Daria Eichhöfer. In der Bahai-Religion werde der Erziehung die höchste Bedeutung beigemessen. „Betrachte den Menschen als ein Bergwerk, reich an Edelsteinen von unschätzbarem Wert. Nur die Erziehung kann bewirken, dass er seine Schätze enthüllt und die Menschheit daraus Nutzen ziehen kann“, zitierte sie.

 

Mit dem Artikel 14 der Menschenrechts-Erklärung, in dem um das Recht auf Asyl geht, setzte sich Pfarrer i.R. Achim Riggert, der für die evangelischen Christen sprach, auseinander. Anhand zahlreicher Zitate aus der Bibel sprach er sich für eine humane Asylpolitik aus. Nichtsdestotrotz sei Begrenzung notwendig, um die Kommunen nicht zu überfordern. Auf die Artikel 1 („Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren“) und 3, der jedem Menschen das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit zubilligt, richtete Imam Wafa Mohammad von der Ahmadiyya-Gemeinde sein Augenmerk. Wenn sich alle als Familie fühlen würden, würde sich jeder dafür einsetzen, dass Frieden herrscht, betonte er. Den Nahostkonflikt brachte Cengiz Varli ins Spiel. Stellvertretend für Hella Goldbach von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit blickte auch Christa Bätz auf den 7. Oktober und das unermessliche Leid, das er für Israelis und Palästinenser mit sich brachte. Hass und Gewalt hätten das Vertrauen der Menschen untereinander zerstört.  Jeder müsse sich dafür einsetzen, den Artikel 1 der Menschenrechte zu verwirklichen. Kurzfristig musste die Marokkanische Gemeinde ihr Kommen absagen. Musikalisch sorgte Petra Held von der Bahai-Gemeinde in Hagen auf der Handpan für stimmungsvolle Momente.

Bildimpressionen vom Friedensgebet (alle Fotos: Salzmann)

zurück zur Übersicht