Aktuelle Artikel
Finanzsynode: Zukunft von Haus „Alter Leuchtturm“ weiter offen
12.11.2024
Von Wolfgang Teipel
KIRCHENKREIS + Die Zukunft der Familienferienstätte Haus „Alter Leuchtturm“, die der Evangelische Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg auf der Nordseeinsel Borkum unterhält, ist weiter offen. „Wir müssen uns darüber klar werden, ob wir das Haus behalten oder ob wir uns von ihm trennen sollen“, erklärte Dr. Christof Grote, Superintendent des Kirchenkreises, bei der Kreissynode in Meinerzhagen.
Das Sorgenkind des Kirchenkreises hat sich eigentlich gut entwickelt. 2025 wird es voraussichtlich einen Jahresüberschuss von 61.600 Euro erzielen. Vor diesem Hintergrund wurde der Haushalt bei der Tagung in Meinerzhagen mehrheitlich bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen verabschiedet.
Claudia Adams-Kuhbier, Geschäftsführerin der Familienferienstätte und Mitglied des Kreissynodalvorstandes, ist zuversichtlich, dass die gute Entwicklung anhält. „Seit dem Ende der Corona-Pandemie reisen die Deutschen wie noch nie“, sagte sie. Überwiegend würden Reiseziele in Deutschland angesteuert. Davon profitierten auch die Ferieninsel Borkum und das Haus „Alter Leuchtturm“. Die jüngsten Preiserhöhungen hätten die Gäste akzeptziert. „Trotz Konsumflaute“, betonte die Hotelfachfrau und Betriebswirtin. Sie glaube, dass die Entwicklung durchaus länger anhalten könne.
Ralf Ziomkowski, Synodaler aus der Kirchengemeinde Rahmede, machte sich bei der Finanzsynode dennoch für einen Verkauf stark. „Im Moment wirft das Haus Erträge ab und besitzt einen Wert“, sagte er. Angesichts der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung könne es aber in den nächsten zehn bis 15 Jahren an Wert verlieren. „Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt für den Verkauf, gerade im Hinblick auf die schwierige Haushalslage des Kirchenkreises“, betonte er.
Die Zukunft der Familienferienstätte beschäftigt den Kirchenkreis schon lange. Im vergangenen Jahr stand zunächst ein Renovierungsbedarf von rund drei Millionen Euro im Raum. Bei der Finanzsynode im November 2023 hatte der Superintendent ein neues Modell für die Sanierung vorgestellt. Es wurde mit Unterstützung des Dortmunder Architekten Martin Friedrich ein Modell entwickelt und sieht eine bezahlbare und abschnittsweise Abwicklung der Reparaturarbeiten vor. Damals ging der Superintendent davon aus, dass das Haus diese Mittel selbst erwirtschaften könne.
Außerdem werden wie in diesem Jahr auf Beschluss der Synode Mittel, die für die Rabattierung von Gemeindefreizeiten im Haus Nordhelle vorgesehen waren und nicht verbraucht worden sind, auch 2025 für die Ferienstätte auf Borkum umgewidmet.
Wie es mit der Familienferienstätte Haus „Alter Leuchtturm“ weitergeht bleibt somit offen. Im kommenden Jahr sollen alle Optionen sehr genau geprüft und die Synode darüber informiert werden. Denn am Ende entscheiden die Synodalen über die Zukunft des Hauses.