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„Bereitet dem Herrn den Weg; denn siehe, der HERR kommt gewaltig“

15.12.2024

Das Wort zum Sonntag: Diesmal mit Gedanken von Volker Bäumer, Diakoniepfarrer im Ev. Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg (Grafik: EKKLP)
Das Wort zum Sonntag: Diesmal mit Gedanken von Volker Bäumer, Diakoniepfarrer im Ev. Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg (Grafik: EKKLP)

„Bereitet dem Herrn den Weg; denn siehe, der HERR kommt gewaltig“, ruft uns der Prophet Jesaja zum dritten Advent zu. (Jesaja 40,3.10) Dazu ruft er uns auf. Bereitete Wege, eine ebene Bahn! Sicher, die wünschen wir uns alle. Die wünschen wir uns immer und überall.


Etwa im Straßenverkehr. Bitte, keine Schlaglochpisten! Bitte, keine zu starken Steigungen! Bitte, keine gefährlichen Gefällestrecken! Bitte, keine langjährigen Brückensperrungen, die zu völlig absurden Zuständen führen! Eine ebene Bahn wünschen wir uns erst recht auf unserem Lebensweg. Dies wünschen wir auch unseren Kindern und Enkelkindern.


Darf ich persönlich sprechen? Wie tief ist meine „Lebensdankbarkeit“ gegenüber allen, die mir selber „Wege“ bereitet, geebnet und gebahnt haben. Wege, die mir geholfen haben, gut ins Leben zu finden, gut durchs Leben zu kommen und, dies vor allem, auf meinen irdischen Wegen das ewige Leben in Jesus Christus zu entdecken. Ein großes Geschenk! Ich empfand es stets als Verpflichtung, mit Hingabe und freiwilligem Verzicht mein Bestes zu geben, um nachfolgenden Generationen lebenswerte „Wege“ zu bereiten statt zu verbauen, zukunftsoffene Wege zu bahnen statt zu behindern, generationengerechte Wege zu ebnen statt zu blockieren.


Wie auch immer: Eine ebene Bahn wünscht sich auch Gott auf seinem Weg zu uns! Am ersten und zweiten Advent wird bezeugt, wie Gott „Advent „macht“. Die Botschaft des dritten Advents redet von dem, was wir zu tun haben, damit es Advent wird.


Dies wird mit der Arbeit der Straßenbauer verglichen. Im Begleittext unseres Wortes heißt es, ganze Bergrücken sollen abgetragen und ganze Täler aufgefüllt werden – eine riesige Unternehmung! Und warum dies alles? Der Verkehr soll fließen. Der Verkehr zwischen Gott und mir! Unser Gott ist im Kommen, und er will mit uns „verkehren“. Da stören ihn weniger die Unebenheiten der Geographie. Da hindern ihn mehr die Blockaden und Widerstände im Herzen seiner geliebten Menschen! Mit großen Baumaschinen ist da nichts zu machen. Man kann diesen Auftrag auch nicht an fremde „Firmen“ vergeben. Hier ist mehr die Geographie und Infrastruktur meines eigenen Herzens gefragt. Meine eigene innere Landschaft muss umgestaltet werden, wenn Gott auch bei mir ankommen soll! „Bereitet dem Herrn den Weg“- das heißt für mich: Was kann ich selber tun, damit ich dem kommenden HERRN Wege bereite, die ihm helfen, bei mir selbst anzukommen?


Denn andernfalls würde ich nicht nur Ihm, sondern am Ende des Tages auch mir selber im Weg gestanden haben!


Sodann: Was kann ich an „Wegbereitung“ tun, damit er auch bei anderen „ankommen“ kann! Was ist hier sinnvoll und zielführend? Was ist hier an Phantasie und Kreativität, an Einsatz und Hingabe notwendig?


Dies sind in einem sehr buchstäblichen Sinne provozierende Fragen, aber notwendige! Ich möchte sagen: ebenso „pro-vozierend“ wie „not-wendig“!
Sie stellen sich auch den großen christlichen Kirchen in unserem Land.
Wie können wir innerhalb der großen Transformationsprozesse, in denen wir uns befinden, unserem „missionarisch-diakonischen“ Auftrag so entsprechen, ihn wieder so bis zur Kenntlichkeit „schärfen“, dass am Ende des Tages nicht weniger, sondern wieder mehr „Wegbereitung“ passiert. Wegbereitung für den HERRN der Kirche, wohlgemerkt.


Mit vielem Dank für all Ihre Zuschriften wünsche ich Ihnen allen gut bereitete und vorbereitete Herzen, die sich am „Gottes-Wunder der Weihnacht“ nicht genug freuen können.

Ihr

Volker Bäumer

 

Diakoniepfarrer im

Ev. Kirchenkreis

Lüdenscheid-Plettenberg

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