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Trauer um Karl Grünberg
21.11.2018
Karl Grünberg engagierte sich auch sehr stark in der Partnerschaftsarbeit des Kirchenkreises - hier bei einem seiner zahlreiche Reisen nach Indonesien (Foto: Weiland)
LÜDENSCHEID + Er hatte sich für das Zustandekommen der ProChrist LIVE-Veranstaltungsreihe stark gemacht, regelmäßig an den Gebetstreffen im Vorfeld und am Montag noch an dem Eröffnungsabend in der Schützenhalle teilgenommen. Für alle, die ihn dort gesehen und sich mit ihm ausgetauscht haben, ist es deshalb unfassbar, dass er in der Nacht zu Dienstag ganz plötzlich verstorben ist. Um Karl Grünberg, von dem hier die Rede ist, trauern außer Ehefrau Adelheid, den vier Kindern und Schwiegerkindern und den neun Enkeln viele ehemalige Schüler und Kollegen, Mitglieder der Landeskirchlichen Gemeinschaft Philadelphia, Freunde aus den zur Evangelischen Allianz Lüdenscheid gehörenden Gemeinden und Gemeinschaften und auch aus der Toba-Batak-Kirche in Indonesien.
Karl Grünberg, der kurz nach Vollendung seines 76. Lebensjahres heimgegangen ist, wurde zwar 1942 in Berlin geboren, betrachtete jedoch Lüdenscheid als seine Heimatstadt.
Nach dem Besuch der Theodor-Heuss-Realschule und des Zeppelin-Gymnasiums studierte er zunächst Deutsch und Erdkunde in Münster. Später kam noch das Fach Religion hinzu. 25 Jahre unterrichtete er diese drei Fächer am Jungengymnasium bzw. am Burggymnasium in Altena, mit dem dieses zusammengelegt wurde.
Für diese lange Unterrichtstätigkeit wurde er mit einer Silberurkunde ausgezeichnet. Ab 1992 kamen Aufgaben in der Freien Christlichen Realschule in Lüdenscheid hinzu, an deren Aufbau er mitbeteiligt war und deren stellvertretender Schulleiter er dann wurde.
Nach fast 40-jährigem Schuldienst, durch den zahlreiche Schüler wertvolle Impulse bekamen, wurde er am 31. Januar 2008 in den Ruhestand verabschiedet. Doch wann immer es notwendig war, übernahm er bis zuletzt Vertretungsdienste.
Wie viele weitere Lüdenscheider wurde Karl Grünberg in seiner Jugendzeit durch den CVJM, insbesondere durch den damaligen Jugendwart Herbert Dawin, geprägt. Später war er dann selbst lange Zeit im Jugendverband Entschieden für Christus (EC) aktiv, in dem er auch eine Leiterfunktion übernahm. Vor allem fühlte er sich mit dem Gnadauer Gemeinschafts-verband eng verbunden, in dem er jahrzehntelang mitarbeitete und leitende Funktionen inne hatte: Er gehörte schon früh dem Vorstand der Landeskirchlichen Gemeinschaft Philadelphia in Lüdenscheid an, in der er später den stellvertretenden Vorsitz und den Vorsitz übernahm. Von 1989 bis 1999 war er Vorsitzender des Sauerländischen Gemeinschaftsverbandes und später noch dessen stellvertretender Vorsitzender (von 1999-2008) und kommissarischer Leiter (von 2008 bis 2010). Von 1989 bis 2010 war er zudem stellvertretender Vorsitzender des Westfälischen Gemeinschaftsverbandes.
Hinzu kamen Aufgaben in der Evangelischen Allianz Lüdenscheid, deren langjähriger Kassenwart er war und Predigtdienste in verschiedenen Gemeinden. Für die LN schrieb er manches Wort zum Sonntag.
Als Mitglied des Arbeitskreises Partnerschaft des Evangelischen Kirchen-kreises Lüdenscheid-Plettenberg, der sich für eine enge Verbindung mit dem Partnerkirchenkreis Toba-Hasundutan auf Nordsumatra engagiert, gehörte er zu der Delegation, die 2012 das Jubiläum 150 Jahre Toba-Batak-Kirche vor Ort mitfeierte. Zusammen mit seiner Ehefrau nahm er immer wieder indonesische Gäste bei sich auf, und dreimal vermittelte er Studentinnen der Theologischen Fachschule in Balige Deutschkenntnisse. Sein letzter vierwöchiger Einsatz lag gerade erst hinter ihm.
Die Nachricht vom unerwarteten Heimgang Karl Grünbergs erfüllte am Dienstagabend alle in der Schützenhalle mit tiefer Trauer.
Im Glauben daran, dass er nun schauen darf, was er geglaubt hat, lud Pfarrer Eckart Link zum Gebet für Karl Grünberg und seine Hinterbliebenen ein. ©IH