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„Unglaubliche“ Resonanz bei „ProChrist Live“ in Lüdenscheid

30.11.2018

Etwa 700 bis 900 Besucher kamen jeden Abend, um sich neu mit ihrem christlichen Glauben zu beschäftigen, ihn überhaupt erst kennenzulernen oder auch um die Gemeinschaft mit anderen Christen zu pflegen

(Foto: Görlitzer)

 

LÜDENSCHEID + Die Entscheidung mit der Schützenhalle Lüdenscheids größten Veranstaltungsort für die „ProChrist Live“-Themenwoche zu wählen, war genau richtig, denn woanders wäre es in der Tat schwierig gewesen, die vielen Menschen unterzubringen. Die 750 Stühle, die am ersten Abend vor der Bühne aufgestellt waren, reichten nicht aus. Für die folgenden Termine wurden noch 100 weitere hingestellt und am vorletzten Abend reichten auch die kaum aus. Etwa 700 bis 900 Besucher kamen jeden Abend, um sich neu mit ihrem christlichen Glauben zu beschäftigen, ihn überhaupt erst kennenzulernen oder auch um die Gemeinschaft mit anderen Christen zu pflegen. Hinzu kommen noch einmal rund 200 Internetnutzer, die Abend für Abend den Livestream auf der Facebook-Seite der Veranstaltung verfolgten.

Angesichts der Besucherzahlen bekam auch das Motto der Themenwoche „"Unglaublich"“ für die Chef-Organisatoren Eckart Link von der evangelischen Kreuzkirchengemeinde und Holger Bungenberg von der Freien evangelischen Gemeinde an der Börsenstraße noch eine zusätzliche Bedeutung. Beide waren „dankbar“, wie sie sagten, über den Erfolg und fühlten sich „beschenkt“. Träger von „ProChrist“ in Lüdenscheid war die evangelische Allianz in Lüdenscheid, aber viele weitere Gemeinden und Gemeinschaften, darunter auch die katholische Pfarrei St. Medardus, hatten sich angeschlossen. Entsprechend „bunt gemischt“ aus allen Gemeinden waren auch die Helfer- und Vorbereitungsteams, die sich in den Wochen und Monaten zuvor gebildet hatten und zusammengewachsen waren.

Das war für die Beteiligten eine tolle Erfahrung, die viele auf jeden Fall in irgendeiner Form weiter führen möchten, wie Gespräche nicht nur mit Bungenberg und Link zeigten.

Die wesentlichen Elemente der Abende waren Musik, Interviews, Glaubensimpuls und Zeit für Begegnung.– Gerade letzteres wurde von vielen Besuchern genutzt.

Die Schützenhalle leerte sich immer erst nach und nach. Dabei war es ganz unterschiedlich, ob sich Menschen im Catering-Bereich zum Plausch trafen, irgendwo in der Halle miteinander redeten oder ganz gezielt die von den Veranstaltern angebotenen Stationen aufsuchten, an denen Mitarbeiter für Gespräche bereit standen und um gegebenenfalls mit Besuchern zu beten. So war unter anderem ein Kreuz neben der Bühne aufgebaut, an das Bändchen als Zeichen des persönlichen Bekenntnisses zum Glauben gehängt werden konnten. An einer anderen Station gab es die Möglichkeit, Dinge aufzuschreiben, für die man Gott danken mochte. Das geschah nicht nur in deutscher Sprache. Zudem waren die Ansprechpartner auch bereit und vorbereitet, sich Sorgen und Nöte anzuhören.

Auch von der Möglichkeit, sich die Wortbeiträge des offiziellen Programms übersetzen zu lassen, wurde Gebrauch gemacht. In einer Kabine saßen Dolmetscher für Englisch, Arabisch und Persisch. Im Durchschnitt liehen sich 15 bis 20 Personen Kopfhörer aus, um die Übersetzungen zu hören. An einem Abend war auch indonesisch gefragt, als Gäste aus dem indonesischen Partnerkreis des Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg zu Gast waren.

Klaus Göttler, stellvertretender Vorsitzender des „ProChrist“-Vereins, gab jeden Abend einen Impuls zu unterschiedlichen Themen. (Foto: Görlitzer)

 

Hauptredner an allen Abenden war Klaus Göttler, stellvertretender Vorsitzender des „ProChrist“-Vereins. Bewusst hatten die Veranstalter dabei das Wort Predigt vermieden, vielmehr sprachen sie von einem Impuls, den Göttler lieferte. Schritt für Schritt arbeitete er sich dabei von Abend zu Abend durch das apostolische Glaubensbekenntnis, anhand dessen er die wesentlichen Elemente des christlichen Glaubens auf ihre ursprüngliche Bedeutung in der Bibel und für die Menschen heute– auf den Punkt brachte, alltags- und lebensnah. Dabei ging er sehr fokussiert auf die einzelnen Themen der Abende ein: „Unglaublich...Gott liebt mich“, „...Gott will micht“, „… Gott sucht mich“, „...Gott rettet mich“, „...Gott beschenkt mich...“ und „...Gott bewegt mich“.

In den täglichen Interviews berichteten Menschen über die Bedeutung des Glaubens für sie persönlich und über die Rolle, die er in ihrem Leben spielt. Erster Gast war mit Lüdenscheids Bürgermeister Dieter Dzewas der Schirmherr der Themenwoche. Er sprach unter anderem von den christlichen Werten, die sein Leben von Kindheit an geprägt hätten und würdigte die Bereitschaft der Christen in den Lüdenscheider Gemeinden, sich immer wieder für die Stadt und das Gemeinwohl einzubringen. Bei allen Herausforderungen, wie in der jüngeren Zeit etwa die Flüchtlingswelle, könne er sich „auf die Christen verlassen“. Dzewas war, mit weiteren Vertretern aus Rat und Verwaltung, zudem der Einladung zum Frühstück mit Pfarrern und Pastoren am Abschlusstag gefolgt, wobei die Idee aufkam, den Austausch über Themen, die für die Stadt wichtig sind, auf dieser Ebene durchaus weiter pflegen zu wollen.

Beeindruckende, persönliche Beiträge gab es unter anderem von Unternehmerin Petra Pientka und von Monika Deitenbeck-Goseberg, Pfarrerin in der Gemeinde Oberrahmede. Pientka betonte zum einen, wie sie als Geschäftsführerin der Nolte-Gruppe mit mehreren Autohäusern versucht, christliche Werte in ihrem Unternehmen zu pflegen, aber auch, wie sie ihr Glaube und die tägliche Bibellektüre vor Jahren durch eine schwere Krebserkrankung getragen hat. Monika Deitenbeck-Goseberg berichtete von ihrer schweren Erkrankung, die sie vor fast genau einem Jahr bis an die Schwelle des Todes gebracht habe. Viele Lüdenscheider, nicht nur aus ihrer Gemeinde, haben in den Monaten der Genesung Anteil genommen, „und für mich gebetet“, sagte sie. Das habe ihr viel Kraft gegeben. Aber sie sei auch bereit gewesen „zu gehen“, wenn es der Weg gewesen wäre, getragen von ihrem Glauben an Gott.

 

Die Band 'Könige & Priester' bereicherten einen Abend mit ihre Verkündigung - mit ihrer Musik und einem persönlichen Interview

(Foto: Görlitzer)

 

Weitere Interview-Gäste waren Sönne Siebenschuh von der „guten Stube“ in Lüdenscheid sowie mit der Ruderin Katrin Reinert eine ehemalige Leistungssportlerin und mit den Musikern der Band Könige & Priester insbesondere bei jugendlichen Christen bekannte Musiker. Sie gestalteten den zweiten Abend auch musikalisch. Zum Auftakt stimmte die in Lüdenscheid beliebte Sängerin Judy Bailey mit ihrem Ehemann Patrick Depuhl auf den Abend ein. Die Lüdenscheider Bands Flanders, Band 96 und der Gospelchor Heaven‘s Gate von der katholischen Gemeinde St. Petrus und Paulus waren weitere musikalische Gäste bei „ProChrist“. Der offizielle Teil der Abende endete jeweils mit dem Lied "„Zieh mich zu Dir" von“ der Band Flanders um Annika Kögler und einem „Hingebungsgebet“, das Klaus Göttler sprach und bei dem jeder, der sich von den Worten bewegt fühlte, ein-geladen war, mitzusprechen.

Große Einigkeit herrschte bei allen Beteiligen darüber, dass mit dieser „ProChrist“-Themenwoche in Lüdenscheid etwas Besonderes gewachsen sei. – Die entstandene Gemeinschaft der Christen in der Stadt solle auf jeden Fall weiter gepflegt werden, so ein vielfach geäußerter Wunsch. Ob und wie weit weitere gemeinsame Veranstaltungen in Frage kommen, müsse sich noch zeigen, sagte Link. Bungenberg betonte, jetzt hätten sich alle Beteiligten es erst einmal verdient zu feiern und durchzuatmen. ©GB

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