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Ein Geschenk des Himmels

6.1.2019

Das Wort zum Sonntag: Diesmal mit Gedanken von Bärbel Wilde, Ev. Pfarrerin im Ruhestand (Grafik: EKKLP)
Das Wort zum Sonntag: Diesmal mit Gedanken von Bärbel Wilde, Ev. Pfarrerin im Ruhestand (Grafik: EKKLP)

Am 6. Januar steht im Kalender das „Fest der Heiligen drei Könige.“ Die weisen Männer suchten damals den neugeborenen König und kamen zu dem Jesuskind in der Krippe. Sie machten ihm kostbare Geschenke. Und sie beteten es an.

 

Ich bekam zu Weihnachten eine Karte, die für mich wichtiger war, als das teuerste Geschenk. Sie hatte die Überschrift: „Manche Menschen wissen nicht...“ und dann folgten die Sätze: „…wie wichtig es ist, dass sie einfach da sind, …wie gut es tut, sie nur zu sehen, …wie tröstlich ihr gütiges Lächeln wirkt, …wie wohltuend ihre Nähe ist, …wie viel ärmer wir ohne sie wären. Manche Menschen wissen nicht, dass sie ein Geschenk des Himmels sind. Sie wüssten es, würden wir es ihnen sagen.“

 

Ich weiß zwar nicht, ob meine Nähe so wohltuend ist. Und dass mich jemand als Geschenk des Himmels empfindet, kann ich mir kaum vorstellen. Aber dennoch taten mir diese Worte gut. Zeigten sie mir doch, dass ich für den Menschen, der sie mir geschickt hat, wichtig bin. Und weil ich ihn auch als Freund empfinde, hat es mich besonders gefreut.

 

Gute Worte können wertvoller sein als Geld und Gold. Vielleicht hat sich das Kind in der Krippe über die Anbetung der weisen Männer noch mehr gefreut als über ihre teuren Geschenke. Gold, Weihrauch und Myrre waren besondere Kostbarkeiten. Für die Weisen war das Kind noch wertvoller, so dass sie sich fröhlich und dankbar davon trennten.

Hängen wir dagegen nicht häufig an materiellen Dingen? Kapital, Kommerz und Karriere scheinen manchmal unsere heiligen drei Könige zu sein, vor denen wir auf die Knie gehen. Die Weisen hingegen beugten sich vor dem König aller Könige und beteten ihn an. Die Geschenke drückten die Wertschätzung ihm gegenüber aus. 

 

Ich kann mir vorstellen, wie wertvoll dem Kind in der Krippe unser Gebet und unsere Zuwendung sind. Zu ihm können wir auch mit leeren Händen kommen. Sagen Sie ihm doch ein paar gute Worte. Es freut sich wahrscheinlich sogar noch mehr darüber als ich mich über die Weihnachtskarte gefreut habe, Auf ihn passt das, was darauf stand, auf jeden Fall: „Es ist wichtig, dass er einfach da ist. Seine Nähe ist wohltuend. Er sieht uns gütig an. Wir sind arm ohne ihn. Er ist wirklich ein Geschenk des Himmels.“ Sagen sie es ihm doch einfach mal.

 

 

Bärbel Wilde

Pfarrerin im Ruhestand

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