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In der Fastenzeit 'Um-Kehren'

10.3.2019

Das Wort zum Sonntag: Diesmal mit Gedanken von Marita Franzen - Gemeindereferentin St. Medardus (Grafik: EKKLP)
Das Wort zum Sonntag: Diesmal mit Gedanken von Marita Franzen - Gemeindereferentin St. Medardus (Grafik: EKKLP)

Liebe Leserinnen und Leser,

 

kennen Sie Momo? Das kleine Mädchen in Michael Endes Geschichte. Sie lebt in einer alten Ruine draußen vor der Stadt und lernt dort viele Menschen kennen. Unter anderem Beppo, den Straßenkehrer. Mit ihm führt sie tiefschürfende Gespräche. Denn Beppo ist nicht nur Straßenkehrer, sondern auch ein Philosoph. Ihn beobachtet sie beim Kehren: Er kehrt seine Straße langsam, Schritt für Schritt.

 

Seine Idee dabei ist: Wenn ich am Anfang einer Straße stehe, dann überkommt mich das Gefühl: Das schaffe ich nicht, das ist zu viel. Damit der Gedanke ihn nicht mutlos macht, geht er seine Arbeit ganz strukturiert an, nämlich Schritt für Schritt. Er schaut immer nur auf das Stück Straße, das vor seinen Füßen liegt und beschreibt das Kehren so: Einen Schritt, einen Atemzug, einen Besenstrich. In diesem Rhythmus kehrt er dann die Straße, wird fast unbemerkt fertig.

 

In der Fastenzeit, die am Aschermittwoch begonnen hat, geht es für uns Christen ums Um-kehren. Um eine neue Ausrichtung unseres Lebens auf Gott hin. Vielleicht kann uns ja Beppos Anleitung dabei helfen, sich nicht zu viel auf einmal vorzunehmen, sondern Schritt für Schritt – ein Schritt, ein Atemzug, ein Besenstrich – die 40 Tage anzugehen.

 

Ich wünsche uns, dass wir so „putz-munter“ durch die Fastenzeit gehen und entspannt ankommen.

 

 

Marita Franzen

Gemeindereferentin St. Medardus

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