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Alle brauchen Liebe
17.3.2019
Auf einer kurzen Zugfahrt fand ich Platz bei einer jungen Familie. Die Mutter hatte ein Baby auf dem Arm und die fünfjährige L. malte auf einem Zeichenblock. Mit der Mutter kam ich gleich in ein gutes Gespräch. Ich erzählte ihr u.a. von unserem Neugeborenenempfang, den wir als kleines Frauenteam initiiert haben und zu dem unser Bürgermeister seit 2007 ins Rathaus einlädt. So auch heute.
Uns geht es vor allem darum, dass Familien sich in unserer Stadt wohlfühlen und zuverlässige Beziehungen entstehen. Außerdem gibt es Nachtreffen und viele Gruppen- und Einzelangebote mit der Möglichkeit, sich über Themen des Lebens auszutauschen.
Da wir nur wenig Zeit hatten, fragte ich sie, ob sie an meiner Visitenkarte und meiner Homepage interessiert sei.Sie freute sich. L. malte zwar weiter, hörte aber auch unser Gespräch mit. Zwischendurch blickte sie sehnsuchtsvoll zu ihrem Vater herüber und wartete auf ein Lob. Da der Vater nicht reagierte, sagte ich: „Du malst ja schön.“ Sie strahlte und nahm von ihrer Mutter mein Kärtchen. Sie schaute auf mein Foto und dann zu mir. Dann versuchte sie ihr Bild von ihrem Block zu reißen. Ich half ihr dabei. Sie lächelte mich an und schenkte es mir. Ich äußerte mich begeistert und sagte: “Jetzt haben wir beide ein Andenken, Du von mir und ich von Dir.“ Beim Abschied winkten wir uns fröhlich zu.
Meine Erfahrung ist, dass Liebe und Anerkennung nicht nur für Kinder wichtige Grundbedürfnisse sind. Wir alle brauchen Liebe. In der Bibel steht: „Gott hat uns zuerst geliebt.“ Wenn wir seine Liebe annehmen, können wir lernen liebesfähig zu werden. Alles fängt mit einer Entscheidung an.
Irmtraut Huneke gehört zur Christuskirche und zum Gesprächsforum