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Wie viel digital braucht sozial? Das fragt die Caritas in einer großen Umfrage, um die Einstellungen der Menschen zu folgenden Fragen herauszufinden: Wie viel Digitalisierung ist notwendig, wo hilft sie und was ist sozial verträglich?

Unabhängig vom Ergebnis dieser und anderer Studien kann man konstatieren, dass „Digital“ bereits fest in der Gesellschaft verankert ist. Alexa nimmt Bestellungen auf und unsere Kommunikation läuft weitgehend „online“. Von der Organisation des Familienalltages mit WhatsApp über den täglichen Check von Facebook und Instagram bis hin zu Politikern, die Ihre Entscheidungen via Twitter bekannt geben – digitale Kommunikation sowie digitaler Wandel in der Arbeitswelt sind feste Bestandteile des Alltags.

Viele dieser Errungenschaften möchten wir nicht mehr missen – dennoch gibt es fragliche Entwicklungen.

Eine Poetry-Slammerin spitzt es in ihrem Text zu: „Alles, was wir teilen ist: wir teilen uns mit.“ Müssen wir den Fokus wieder schärfer darauf richten, wie es unserem Nächsten geht, was ihn umtreibt, ohne der vollständigen „Selbstdarstellung“ in schönen Worten und Bildern zu verfallen? Ebenso kritisch fragt die Jahreskampagne der Caritas:

„Wenn es bei der Digitalisierung viele Gewinner gibt, wer verliert dann?“

Wenn Digitalisierung also doch den einen oder anderen Haken hat, seien wir auf der Hut, niemanden auf der Reise des digitalen Wandels zurückzulassen. Schärfen wir den kritischen Blick auf die sozialen Folgen der Entwicklungen mit der Brille der frohen Botschaft – ob digital oder im Buchdruck – in der Einsicht, dass die Schöpfung Gottes reicher ist als das, was wir digital jemals erfassen können.

Stefan Hesse

Caritasdirektor

Caritasverband für das Kreisdekanat Altena-Lüdenscheid e.V.