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Am morgigen Christkönigssonntag beginnt der Evangelientext nach Matthäus mit einem Jesus-Zitat: „Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen.“ Welch ein Bild!

Ist das Jesus, wie wir ihn aus vielen Schrifttexten kennen? Das Kind in der Krippe, der Wanderprediger, der Heiler und Versöhner, der gedemütigte beschuldigte Aufrührer, der Gekreuzigte, der auferstandene Christus. „Jesus von Nazareth, König der Juden“, so lautete die Inschrift über dem Kreuz. Ein König!

Wie viele Bilder von Herrschenden und Königinnen tauchen nun vor unseren Augen auf? Bilder aus Märchen und Geschichten, die von guten und weniger guten Staatenlenkern erzählen. Bilder aus unserer Gegenwart, Diktatoren und Herrschende, die an dem eigenen Wohl und Einfluss interessiert sind und höchstens die nächsten Vertrauten und Anhänger mit Wohltaten bedienen.

Im Gegensatz dazu sehen wir das Bild, das Jesus Christus von sich selbst zeichnet: Der Menschensohn auf dem Thron der Herrlichkeit, der zu Gericht sitzt und sein Auswahlkriterium, in das Reich Gottes einzutreten: „Ich bin euch begegnet und ihr habt euch um mich als Hungrigen, Durstigen, Fremden, Nackten, Kranken und Gefangenen gekümmert und mir Gutes getan.“ Die so Auserwählten haben die Begegnung mit Jesus gar nicht bemerkt! Sie haben einfach ihr Leben nach dem Wort und Vorbild Jesu ausgerichtet. Wie anders gestaltet sich Königsherrschaft und Königswürde bei Jesus! Worauf kommt es ihm wirklich an? Mitmenschen im Blick zu haben, achtsam zu sein, Gutes nicht zu unterlassen, besonders jetzt in diesen schwierigen Zeiten. Die Liebe zu Jesus und zu den Mitmenschen gehören zusammen.