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"leben, lieben, leiden, glauben"

2.8.2021

„leben, lieben, leiden, glauben“, die posthum erschienen Botschaften, die bleiben, von Monika Deitenbeck-Goseberg wurden von ihrem Mann dem Verlag zur Verfügung gestellt. Es ist ein Lesebuch zu ihrem Lebenswerk. (Foto: Ingrid Weiland)
„leben, lieben, leiden, glauben“, die posthum erschienen Botschaften, die bleiben, von Monika Deitenbeck-Goseberg wurden von ihrem Mann dem Verlag zur Verfügung gestellt. Es ist ein Lesebuch zu ihrem Lebenswerk. (Foto: Ingrid Weiland)

LÜDENSCHEID + „leben, lieben, leiden, glauben“ – unter diesem Titel ist im Juni diesen Jahres ein Buch der im Februar 2020 unerwartete verstorbenen Pfarrerin Monika Deitenbeck-Goseberg herausgekommen. Ihre „Botschaften, die bleiben“ sind im SCM-Verlag erschienen und können zum Preis von 17,99 über den Buchhandel bezogen werden.

 

Der 225 Seiten starke Band setzt sich aus Beiträgen zusammen, die bereits schriftlich veröffentlicht worden sind und solchen, die dem privaten Fundus von Vorträgen, Predigten und persönlichen Schriften der Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde Oberrahmede und beliebten Referentin der Bad Blankenburger Allianzkonferenzen entstammen.

 

Die Sammlung dieser Texte, die Gemeindesekretärin Petra Gerbersmann für sie getippt hat, hat Volkmar Goseberg, Ehemann der Verstorbenen, dem Verlag zur Verfügung gestellt. In wechselseitiger Absprache und Korrektur ist dann – wie er erklärt – das Buch entstanden. Es ist ein Lesebuch zu ihrem Lebenswerk, das zeigt: Ihre Botschaft von einem Gott, der für die Menschen da ist, zur Nächstenliebe einlädt und in Krisenzeiten ein festes Fundament ist, wird noch weit über ihren Tod hinaus nachklingen. Im Vorwort des langjährigen Direktors von ERF-Medien, Liedermachers und Autors Jürgen Werth, der seit ihrer Jugendzeit mit ihr befreundet war, heißt es: „In Monika schlug ein großes Herz. Da hatten viele Platz, auch Obdachlose, Flüchtlinge und Hilfsbedürftige … Sie predigte, wie sie lebte. Lebensnah, anschaulich, ehrlich. Wie gut, dass wir noch einmal lesen können, was sie gesagt und geschrieben hat.“

 

In vielen Dingen war sie – wie er betont – „ganz wie der Vater“, der unvergessene Volksmissionar und Pfarrer der Lüdenscheider Kreuzkirchengemeinde Paul Deitenbeck, den sie verehrt und immer wieder zitiert hat. In einem Gedicht, das Werth für Johannes Broxtermanns Erinnerungsbuch „Mensch Moni“ verfasst und seinem Vorwort beigefügt hat, heißt es über sie „Du hast uns vorgelebt, wie man dem nachlebt, der dein Leben bestimmt hat: Jesus…“. In dem Buch, das sich aus Kapiteln zu den vier Themen Leben, Lieben, Leiden und Glauben zusammensetzt, geht es um „Glauben mit Herz und Seele“. Wie die Autorin selbst einmal erklärte, machte ihre Begeisterung für das Christsein sich an der „besten Botschaft der Welt“ fest. Mit dieser wollte sie Menschen erreichen.

 

Sie lebte mit der Überzeugung: Es gibt kein größeres Thema in unserem Leben als Barmherzigkeit. Deshalb dürfen wir im Laufe unsere Lebens ein immer weiteres Herz bekommen.“ „Aus fester Verwurzelung mit Gott“, so erklärte sie, „schöpfen meine Lebenswurzeln Kraft und Lebenssaft, der mir und auch anderen zu Gute kommt.“ Der Satz „Jesus ist immer noch größer“, den ihr Vater prägte, inspirierte sie dazu, „sich an nichts anderem zu orientieren als an dem Wort Gottes, der Liebe und dem gesunden Menschenverstand“. Sie war auch davon überzeugt, „dass wir – seit Jesus dem Tod die Tür eingetreten hat – mit einer riesigen Vorfreude auf die Ewigkeit unterwegs sein dürfen“.

 

Unter der Überschrift „Beten heißt, mit Gott Geheimnisse haben“, berichtet sie, dass man „sich alles von der Seele beten“ darf, weil man alles, was einen bewegt, Gott anvertrauen darf. Mit ihrem Vater teilte sie die Überzeugung, dass „Christen eigentlich schon jetzt mit beiden Beinen fest im Himmel stehen“, weil sie „die beste Botschaft der Welt in die Welt bringen dürfen.“ Die Bibel war für sie „mehr als ein Buch“, denn „der auferstandene Herr spricht mich daraus durch seine Worte an“. Sie ruft dazu auf, „den langen Atem des Glaubens zu entwickeln“, Gott nachzufolgen und seine Botschaft „mit vollen Händen auszustreuen“. Gemeinde – wie Gott sie will – sollte füreinander, miteinander und für andere leben. Christen sollten im Namen Jesu Weltveränderer sein und es anderen leichter machen, zu leben, zu lieben, zu leiden und zu glauben. Sie sollten Menschen sein, die zusammenstehen, um in dieser Welt etwas zu bewegen. Gemeinde sollte „ein Ort der Liebe und der Wertschätzung“ sein.

 

Gottesdienste waren für sie als „Gemeinschaften mit der großen Familie Gottes und mit dem Auferstandenen“ sehr wichtig. Als „Glaube, der Häuser baut“ bezeichnet sie das Wagnis, das Kirchenhaus Oberrahmede zu errichten, für das die Gemeinde 2001 ein Eigenkapital von 200.000DM aufbringen konnte, obwohl man das kaum für möglich gehalten hätte. Zum Thema „Lieben“ berichtet sie, wie Nächstenliebe ihre Gemeinde dazu bewog, sich für Obdachlose und Flüchtlinge stark zu machen, eine Rolli-Disco für junge Menschen mit Behinderungen einzurichten und mit Herzlichkeit, Hilfsbereitschaft und Humor Brücken zu benachteiligten Menschen zu bauen.

 

Sätze wie „Die Vorfreude auf die Ewigkeit darf unser Leben überstrahlen“ und „Mein Leben ist immer in Gefahr“ lassen die Leser an eine Vorahnung Monika Deitenbeck-Gosebergs an ihren plötzlichen Tod denken. Sie kannte „finstere Täler“ der Krankheit und Schmerzen, war aber auch davon überzeugt, dass „jedes Leiden in Jesus Christus einen Mitwisser und Mitträger hat“. Ein großes Thema war für sie die bewusste Vergebung, die man nicht nur anderen, sondern auch sich selbst schenken sollte. Der Angst stellte sie Überlebensworte und Kraftgebete voller Gottvertrauen entgegen. Auf einer der letzten Seiten heißt es: „Wenn von Christen Strahlkraft ausgeht, wird es für andere durch sie leichter, zu leben, zu lieben, zu leiden, zu glauben“. ©ih

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