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Lieder des Glaubens in schwierigen Zeiten

4.8.2021

Rolf Moos (Alphorn) und Wolfgang Kimpel (Trompete bzw. Eufonium) berührten und begeisterten beim Monatsschlussgottesdienst in der Christuskirche. (Foto: Ingrid Weiland)
Rolf Moos (Alphorn) und Wolfgang Kimpel (Trompete bzw. Eufonium) berührten und begeisterten beim Monatsschlussgottesdienst in der Christuskirche. (Foto: Ingrid Weiland)

LÜDENSCHEID + Zum Monatsschlussgottesdienst in der Christuskirche hatten sich am Samstag zahlreiche Besucher eingefunden. Offensichtlich war von der Ankündigung der besonderen musikalischen Gestaltung eine richtige Anziehungskraft ausgegangen. Diese übernahmen Rolf Moos mit seinem Alphorn und Kantor Wolfgang Kimpel, der die Veranstaltung nicht nur mit einem brillanten Orgelvorspiel eröffnete, sondern – mal mit seinem Eufonium und mal mit seiner Trompete – auch gemeinsam mit dem Alphornbläser auftrat. Zusammen mit den beiden Instrumentalisten bescherten Pfarrrerin Bärbel Wilde (Texte und Gebete) und Gemeindemitarbeiterin Ute Leitner (Psalmlesungen) der Gemeinde einen bewegenden Abend.

 

Im Mittelpunkt des Programms standen nämlich Lieder, die vorwiegend in schwierigen Zeiten entstanden sind, mit denen deren Komponisten und Dichter den Hörern aber trotzdem Gottvertrauen und Zuversicht zusprechen wollten.

 

Den Auftakt bildete „Du, meine Seele, singe“, eins der 130 geistlichen Lieder von Paul Gerhardt (vertont von Georg Ebeling), der zeitlebens schweres Leid durchmachen musste, sich aber dennoch von Gott getragen wusste. Den die Sehnsucht nach Gott ausdrückenden Text des 42. Psalms („Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser, so schreit meine Seele, Gott, zu dir …“) fand Eingang in Liedertexte von Ambrosius Lobwasser (16. Jahrhundert) und Matthias Jorissen (18. Jahrhundert), Pfarrer der deutschen Gemeinde in Den Haag. Sie wurden mit einer Melodie von Loys Bourgeois rübergebracht.

 

Dass Glaube Trost und Hoffnung vermitteln kann, wurde durch den Choral „Bleib bei mir, Herr, der Abend bricht herein“ deutlich. Man konnte diese sehnsuchtsvolle, von dem Schotten Henry Francis Lyte stammende und von William Henry Monk vertonte Bitte um Kraft und Beistand („Abide with me“) in einer Übersetzung von Theodor Werner (1952) auf sich wirken lassen.

 

Zu den einzelnen Stücken steuerte Pfarrerin Bärbel Wilde die Entstehungsgeschichten und Lebensbilder der Autoren und Komponisten bei. Das von dem zeitgenössischen Komponisten und Poeten Lorenz Maierhofer stammende Lied „Neigen sich die Stunden“ rief dazu auf, auch in den dunklen Stunden seines Lebens auf Gott zu vertrauen.

 

Nach dem letzten Liedvortrag, einem „Andachtsjodler“, bedankte sich die Gemeinde mit großem Applaus bei den beiden Musikern und auch bei der Pfarrerin und Ute Leitner, die die musikalischen Beiträge so hervorragend mit ihren Worten unterstrichen hatten. In engem Zusammenhang mit den Fürbitten für die Opfer der Hochwasserkatastrophe und ihrer Angehörigen sowie für die Stärkung der Rettungs- und Hilfskräfte stand die Ausgangskollekte: Diese war für die Flutopferhilfe des Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg bestimmt. ©ih

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