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Gott lieben von ganzem Herzen
31.10.2021

Für den heutigen Sonntag lesen wir Worte aus dem Alten Testament, die Juden bis heute als Gebet sprechen.
„Höre, Israel! Der Herr, unser Gott, Jahwe, ist einzig. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben aus ganzem Herzen, aus ganzer Seele, aus ganzer Kraft. Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollen auf dein Herz geschrieben sein.“
Diese Weisung zur Liebe zum einzigen Gott ist eine schwierige Herausforderung. Wie oft fühlen wir uns zu schwach und zu weit von Gott entfernt, um diese Liebe zu Gott zu leben. Da hilft uns Gott selbst mit dem ermutigenden Hinweis, unser Herz handeln zu lassen, da Gottes Worte auf unser Herz geschrieben seien.
Tief in der jüdischen Tradition verwurzelt und daher vertraut mit dem Gesetzestext, füllt Jesus diese Weisung zur Gottesliebe mit weiterem Inhalt.
„Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ Adressaten über den unbegreiflichen und einzigartigen Gott hinaus werden sichtbar: die Menschen, mit denen wir leben und wir selbst! Was bedeutet dann die Liebe zu Gott und den Nächsten? Ebenfalls eine Herausforderung: dem Mitmenschen das an Zuwendung zu schenken, was wir selbst für uns erträumen und uns an Wertschätzung wünschen. In Jesu Nachfolge Gott aus ganzer Seele zu lieben und daraus die Kraft zu schöpfen, in Offenheit und Vertrauen mit Menschen zu leben. So kann sich unser Blick auch auf den heutigen Reformationstag richten, der als ein Tag der Selbstbesinnung verstanden werden kann. Martin Luther wollte die Kirche erneuern und sie zur Botschaft des biblischen Neuen Testaments zu ihrem Ursprung zurückführen.
Für uns alle eine Aufforderung, ausgetretene Pfade zu verlassen, Ungerechtigkeiten zu benennen, zum Eigentlichen zurückzukehren und liebevoll zu handeln!

Einen gesegneten Sonntag wünscht Ihnen
Johanna Henrichs
Katholische Kirchengemeinde St. Petrus und Paulus, Lüdenscheid