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Advent: Warten auf den Retter

6.12.2022

In der „Weihnachtsalm“. Am 1. Advent trafen sich dort Christen aus verschiedenen Denominationen, um an die Bedeutung des Advents zu erinnern. (Foto: Iris Kannenberg)
In der „Weihnachtsalm“. Am 1. Advent trafen sich dort Christen aus verschiedenen Denominationen, um an die Bedeutung des Advents zu erinnern. (Foto: Iris Kannenberg)

KIRCHENKREIS + Am 27. November 2022 wurde es weihnachtlich. Pünktlich zum 1. Advent trafen sich Christen aus verschiedenen Konfessionen zu einem Gottesdienst in der sogenannten „Weihnachtsalm“ auf dem Lüdenscheider Weihnachtsmarkt. Der Platz in der „Alm“ wurde bereit gestellt von Katja Schlorff, der Leiterin des Lüdenscheider Stadtmarketing. Sie begründete dies wie folgt: „Ich finde es gerade in der Weihnachtszeit wichtig, den Menschen Gottes Wort anzubieten. Als Trost und Hoffnung. Viele Menschen sind in dieser Zeit einsam und freuen sich auf einen ermutigenden Impuls. Es ist mir zudem ein wirkliches Anliegen, für die Stadt zu beten. Lüdenscheid hat im Moment so viele Probleme und könnte ein Eingreifen Gottes wirklich gut gebrauchen.“

 

Unterstützt wurde der Gottesdienst vom Evangelischen Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg, der Evangelischen Allianz Lüdenscheid und der Katholischen Kirchengemeinde Lüdenscheid. Musikalisch in einfühlsamer Weise begleitetet wurde er von Dmitri Grigoriev, Kantor der Erlöserkirche Lüdenscheid und dem Musiker-Ehepaar Tometten. Die Veranstaltung eröffnete Pfarrerin Mathea Dieker zusammen mit Irmtraut Huneke (1. Vorsitzende der Evangelischen Allianz Lüdenscheid).

 

Mathea Dieker begrüßte die Besucher: „Advent ist die Zeit des Wartens. Worauf warten wir? Manche Menschen warten auf Gesundheit, wieder andere einfach nur auf Geschenke. Wir Christen hingegen warten im Advent auf unseren Retter und Herrn, Jesus Christus, dessen Geburtstag wir am 24.12. feiern.“

 

Irmtraut Huneke ergänzte: „Wir wollen mit diesem Gottesdienst daran erinnern, was Advent wirklich bedeutet. Wir freuen uns Weihnachten auf Jesus und gedenken der Geburt unseres Herrn. Jesus ist auch heute noch der, der uns hilft, wenn wir die Bereitschaft dazu haben, ihn auch um Hilfe zu bitten. Er hat sich in den letzten 2000 Jahre nicht verändert.“

Pfarrerin Ramona Winkler-Rudzio lud zu einem Mitmachspiel ein. Ihr Thema: Die Bedeutung des Kreuzes in unserem täglichen Leben. (Foto: Iris Kannenberg)
Pfarrerin Ramona Winkler-Rudzio lud zu einem Mitmachspiel ein. Ihr Thema: Die Bedeutung des Kreuzes in unserem täglichen Leben. (Foto: Iris Kannenberg)

Pfarrerin Ramona Winkler-Rudzio leitete nach der Begrüßung in ein Mitmachspiel über, an dem besonders die anwesenden Kinder Freude hatten. Sie erzählte dazu die Geschichte von einem üblen Sturz und vom Verbandkasten, der schnell geholt wurde, um die Wunde zu verbinden. Sie fragte in die Runde, welches Symbol wohl auf jedem Verbandkasten und auf jedem Rettungswagen zu sehen sei. Die Kinder wussten, was sie meinte: „Überall ist ein Kreuz drauf.“ „Richtig“ meinte die Pfarrerin, „und genau das hat etwas mit Jesus zu tun, der für uns ans Kreuz ging. Aus dieser Tat am Kreuz ist das Symbol zum Zeichen für Rettung geworden. Wir müssen nur das Kreuz sehen und wissen, hier bekommen wir Hilfe. Jeder Verbandkasten erinnert daran, dass Jesus unser Retter ist.“

 

Die Pfarrerin brachte die Alm mit ihrem Mitmachspiel ordentlich in Schwung und schaffte damit mühelos den Übergang zur Predigt des anwesenden Superintendenten Dr. Christof Grote. Er nahm die vorangegangenen Impulse auf: „Viele von uns feiern „Weihnachten light“. Das passiert immer dann, wenn wir die eigentliche Botschaft von Weihnachten nicht mehr verstehen. Worum geht es wirklich? Was brauchen wir wirklich? Es gibt so viele Sorgen und Probleme hinter dem ganzen weihnachtlichen Glitter. In uns allen ist ein tiefes Sehnen danach, Gott nahe zu sein, in ihm jemanden zu haben, der uns anschaut und so annimmt, wie wir wirklich sind. Ohne etwas vorspielen zu müssen. Worauf warten wir noch? Wer hindert uns? Warum wenden wir uns diesem Gott nicht einfach zu und bitten ihn um seine Hilfe? Ich persönlich will den Traum von Freude und Hoffnung nicht aufgeben. Niemand muss diesen Traum aufgeben und resignieren. Ein erster Schritt: Lasst uns mehr darauf schauen, was in unserem Leben klappt. Wie oft greift Gott – von uns unbemerkt – ein und wendet die Dinge zum Guten. Wir müssen aufhören, uns auf das Negative zu konzentrieren, sondern den Kopf wieder zu dem erheben, der alles vermag und uns liebt. Vielleicht hat sich vieles in unseren Leben eher schlecht entwickelt. Aber, wenn wir Gott aufrichtig anrufen, dann lässt er sich nicht lange bitten, sondern kommt in unser Leben. Und beginnt, es für immer zum Positiven zu verändern.“

Superintendent Dr. Christof Grote predigte über Hoffnung und die Hilfe Gottes für jeden, der sie wirklich will. (Foto: Iris Kannenberg)
Superintendent Dr. Christof Grote predigte über Hoffnung und die Hilfe Gottes für jeden, der sie wirklich will. (Foto: Iris Kannenberg)

Abschließend beteten Priester Ulrich Schmalenbach, Pfarrerin Ramona Winkler-Rudzio und Irmtraut Huneke für unsere Welt, unsere Stadt und unsere persönlichen Anliegen. Der Tenor: Das Geschehen in der Ukraine, aber auch die Menschen in Lüdenscheid sowie die Bitte um Hoffnung und aktives Eingreifen Gottes im Leben jedes einzelnen. Danach wurde gemeinsam das „Vater Unser“ gesprochen. Dr. Christof Grote entließ dann alle Anwesenden mit dem Segen Gottes in die kommende Adventszeit.

 

Ein schöner, ermutigender Gottesdienst, der guttat und noch einmal in Erinnerung rief, worum es in der Adventszeit wirklich geht: Advent bedeutet nichts anderes als „Ankunft“. Wir warten gemeinsam auf den 24. Dezember, an dem wir freudig Christi Geburt feiern. Jedes Jahr ist Weihnachten der Neubeginn für ein kommendes Jahr, in dem wir getrost mit ihm leben, auf ihn bauen und uns von ihm lieben lassen dürfen. Was kann es Besseres geben? Und wieviel mehr wert ist genau das als jedes Geschenk oder ein weihnachtlicher Glühweinstand? Wir dürfen uns freuen. Feiern wir daher Weihnachten als das, was es ist: Das Fest der Liebe unseres einzigartigen Retters – Jesus Christus! ©ik

Advents-Gottesdienst in der „Weihnachtsalm“ auf dem Lüdenscheider Weihnachtsmarkt. Musikalisch begleitet Dmitri Gregoriev und dem Ehepaar Tometten. (Foto: Iris Kannenberg)
Advents-Gottesdienst in der „Weihnachtsalm“ auf dem Lüdenscheider Weihnachtsmarkt. Musikalisch begleitet Dmitri Gregoriev und dem Ehepaar Tometten. (Foto: Iris Kannenberg)

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