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Was macht Mut, nach vorn zu blicken?
30.4.2023
Am heutigen Sonntag feiern wir in unserer Gemeinde Konfirmation. Konfirmation heißt so etwas wie Bekräftigung, Befestigung, Stärkung – und das ist ja eigentlich etwas, was wir alle im Moment brauchen. Vieles ist so unsicher und macht Angst: die steigenden Preise, die Brückensituation und nicht zuletzt die Erfahrung von Brandstiftung und blinder Zerstörungswut. Wohin soll das noch alles führen? Was lässt mich wieder sicherer fühlen? Woran kann ich mich festhalten? Was stärkt mich? Was macht mir Mut, trotzdem nach vorne zu gucken?
Konfirmation – Bekräftigung – Bestärkung – Von menschlicher Seite aus ein Ja zum bei der Taufe eingeschlagenen Weg mit Gott. Für mich aber mindestens genauso wichtig: durch den Segen, durch die Zusage der Gegenwart Gottes eine Bestärkung des „Ja“ Gottes zu den Konfirmandinnen und Konfirmanden und letztlich zu allen Anwesenden. Gott sagt „Ja“ zu uns. Wer sich auf Gott verlässt, kann auf Gott als den Fels in der Brandung, als das Geländer zum Festhalten, als Schirm gegen Regen und Sonne vertrauen. Gott ist da und hilft mit den Unsicherheiten des Lebens fertig zu werden, er macht Mut und schenkt Begleitung.
Ich höre Sie einwenden: „Und was ändert das? Die Verunsicherungen sind immer noch real und gegenwärtig.“ Damit haben Sie Recht und doch macht es einen Unterschied, ob da jemand ist, der mich hört, begleitet und mir Kraft und Mut schenkt. An ihm kann ich mich festhalten, er steht zu mir, auch wenn etwas schief geht, er lässt mich nicht im Stich. Das schenkt Selbstvertrauen, macht Mut und hilft.
Die Konfirmandinnen und Konfirmanden gehen in ihrer Zeit der Pubertät und der Neuorientierung im Vertrauen auf den, der war, ist und sein wird, weiter und ich wünsche ihnen wie uns allen erlebte und erfahrene Stärkung durch Gott, der mitgeht.
In diesem Sinne, schönes Wochenende.
Ramona Winkler-Rudzio, Pfarrerin in der Ev. Johanneskirche Lüdenscheid