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Suchtberatungsstelle: Am neuen Standort gut eingelebt
14.6.2023
Lüdenscheid/Märkischer Kreis. Ob Alkohol- oder Medikamentenabhängigkeit, Essstörungen, Spiel- oder Arbeitssucht – der erste Schritt, dem Teufelskreis der Abhängigkeiten zu entkommen, ist der schwerste. Aber er ist möglich und oft ist der neue Lebensweg von Erfolg gekrönt. Ohne Begleitung schafft das kaum jemand. Die Suchtberatungsstelle Lüdenscheid des Diakonischen Werkes ist mit ihrer Arbeit nah bei Abhängigen und ihren Angehörigen.
Seit November 2021
an der Lessingstraße 15
Seit November 2021 arbeitet das Team am neuen Standort an der Lessingstraße 15. „Wir haben uns in dem Gebäude, in dem auch die Psychologische Beratungsstelle der Diakonie arbeitet, gut eingelebt“, sagt Andrea Bäcker vom Team. Allerdings nehme das Team wahr, dass der neue Standort im Bewusstsein vieler Menschen (dazu zählen neben Betroffenen auch ehemalige Klientinnen und Klienten, neue Ratsuchende, andere Beratungsdienste und auch die breite Öffentlichkeit) noch nicht wirklich angekommen sei.
Das und die Einschränkungen während der Corona-Pandemie und deren Folgen schlagen sich auch in Zahlen nieder. Sie sind, das weist der Jahresbericht 2022 aus, gegenüber den Vorjahren deutlich zurückgegangen. So sank die Zahl der Klientinnen und Klienten gegenüber 2021 von 180 auf 122. Besonders deutlich wird die Entwicklung bei den Gruppenkontakten. Sie sanken von 1589 auf 231. Das führen die Beraterinnen auf die pandemiebedingte zeitweise komplette Aussetzung der Gruppenarbeit zurück.
Wieder auf dem Weg
zur Normalisierung
Im laufenden Jahr hat sich die Entwicklung gedreht. „Wir bekommen wieder mehr Anfragen“, berichtet Monika Triffo. Während der Pandemie hätten wohl viele Betroffene das Gefühl gehabt, ihre Probleme allein bewältigen zu müssen. „Inzwischen normalisiert sich die Entwicklung wieder“, sagt Andrea Bäcker.
Klientinnen und Klienten mit Störungen durch Alkohol (31 männlich/22 weiblich) machen den größten Teil der Hilfesuchenden aus. Auch pathologisches Glückspiel (18 Männer/2 Frauen) spielt eine immer größere Rolle. Co-Abhängigkeit betrifft mit 29 Klientinnen im Jahr 2022 insbesondere Frauen.
Unter dem Strich hält der Jahresbericht 2022 fest, dass die allgemeine Entspannung insgesamt in der Suchthilfelandschaft wieder neue Spielräume und Möglichkeiten schaffe (Selbsthilfegruppen, Kapazitäten bei der stationären Entgiftung usw.). Zudem habe sich die Einstellung einer Verwaltungskraft im April 2022 positiv auf die Arbeitsabläufe der Beratungsstelle ausgewirkt.
Therapeutische Gruppenarbeit
läuft wieder seit September 2022
Die Entspannung der Pandemielage in der zweiten Jahreshälfte 2022 habe wieder treffen in größerer Runde ermöglicht. So hatte das „Café Sprungbrett“ von Januar bis Mai noch eingeschränkt geöffnet. Danach war wieder ein regelmäßiger Besuch bei voller Besetzung möglich. Die von drei ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geleitete vortherapeutische Gruppe traf sich im Jahresverlauf wieder durchgängig. Zudem wurde im September die therapeutische Gruppenarbeit wieder aufgenommen. Außerdem fanden wieder Supervisions- und Arbeitstreffen mit haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern statt.
Das Team: In der Beratung arbeiten Sonja Middendorf, Andrea Bäcker und Monika Triffo. Den Arbeitsbereich Verwaltung decken Esther Okwunne und Marie-Rose Kuckhoff ab. Darüber hinaus tragen zwölf Ehrenamtliche und sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Aufwandsentschädigung in erheblichem Maße zur Umsetzung der Arbeit in unterschiedlichen Bereichen bei. Dazu zählen die Mitarbeit als Co-Therapeut in der therapeutischen Gruppenarbeit, die Leitung der wöchentlich stattfindenden Informations- und Motivationsgruppe, die Mitarbeit im
„Café Sprungbrett“ sowie die Mitarbeit im erlebnispädagogischen Bereich.
Förderverein: Eine wichtige Stütze für die Beratungsstelle ist laut Jahresbericht auch der Förderverein. Er übernimmt sämtliche Honorare und Aufwandsentschädigungen, für Supervisionen und sämtliche Fortbildungen, für Anschaffungen, Reparaturen, Verbrauchsmittel und sonstige Bedarfe sowie für therapeutischen Einzelmaßnahmen für Klientinnen und Klienten.