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Gott schenkt Abkühlung
16.7.2023
Führen wir uns einmal vor Augen, wie schnell Dinge „überhitzen“ können, Maschinen und Motoren etwa, die Natur, unsere Häuser. Aber auch im übertragenen Sinne gibt es diesen Begriff: Wenn beispielsweise von „überhitzten“ Gemütern die Rede ist oder von einer „überhitzten“ Diskussion. Es wird schnell klar: Zuviel Hitze ist schädlich!
Technisch gesehen ist die Sache einfach: Die Überhitzung eines Motors ist die Folge seiner Überlastung, weil er länger oder schneller gelaufen ist als es seine Konstrukteure vorgesehen hatten. Bei uns Menschen ist es genauso: Manchmal laufen wir im übertragenen Sinne länger und schneller als es unser Konstrukteur für uns bestimmt hatte. Wenn wir dann nicht sofort reagieren, ist es beim Fall des Motors klar: Er wird ausfallen. Rechtzeitig abschalten ist da die Lösung.
Für den Motor und die Maschinen gibt es den Schalter und für uns Menschen gibt es die Pausen, den Feierabend, die Wochenenden und den Urlaub.
Gott hat uns robust konstruiert, aber dennoch wusste er auch, wie wichtig die Abkühlung, die Abschaltung für uns ist, damit wir nicht überhitzen und Schaden nehmen.
Mir fällt dazu der Satz aus der Pfingstsequenz über Gottes Heiligen Geist ein: „In der Unrast schenkst du Ruh, hauchst in Hitze Kühlung zu, spendest Trost in Leid und Tod.“
Lassen wir also unsere Erholung zu und nehmen uns die Zeit zum Abkühlen und Abschalten. Es gibt in der Bibel viele Beispiele, wo Jesus sich zurückgezogen hat, um nachzudenken, zu seinem Vater zu beten und allein ohne seine Jünger und ohne den „Trubel“ zu sein. Lernen wir also von ihm. Abkühlen und Abschalten ändert unseren Zustand. Wir werden wieder fähig sein für neue und vielleicht auch andere Dinge.
Ich glaube, dass Gott wollte, dass wir die Ruhe, die Entspannung genießen sollen, schließlich hat er uns so konstruiert wie wir sind.
Einen gesegnten Sonntag wünscht Ihnen
Dipl.-Ing. Hans-Joachim Waibel,
stellv. Vorsitzender des Kirchenvorstandes der katholischen Pfarrei St. Medardus