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Einsatz für politisch verfolgte Menschen

31.10.2023

Die Verantwortlichen von amnesty international luden die Gottesdienstbesucher ein, Wünsche, Gebete und Nachrichten für die Betroffenen zu formulieren, wovon viele Gebrauch machten (Foto: Görlitzer)
Die Verantwortlichen von amnesty international luden die Gottesdienstbesucher ein, Wünsche, Gebete und Nachrichten für die Betroffenen zu formulieren, wovon viele Gebrauch machten (Foto: Görlitzer)

LÜDENSCHEID + Sich um Menschen zu kümmern, die verfolgt werden, für sie zu beten, sie zu unterstützen – das ist ein zentrales Anliegen von Kirchengemeinden, dabei geht es nicht nur um verfolgte Christen. Die Lüdenscheider Christuskirchengemeinde hatte dieses Thema kürzlich in den Mittelpunkt eines Sonntagsgottesdienstes gestellt. Pfarrer Rainer Gremmels wurde dabei von einem Team von Mitgliedern der Amnesty-International-Gruppe (ai) aus Hagen unterstützt.

 

Passend zum Thema des Gottesdienstes hielt Gremmels seine Predigt zum Bibelvers aus dem Hebräer-Brief: „Denkt an die Gefangenen als wärt ihr Mitgefangene, und an die Misshandelten…“ Der Pfarrer betonte, dass es dabei vor allem darum gehe, „das zu tun, was getan werden muss.“ Aber gleichzeitig solle man sich angesichts der vielen Ungerechtigkeiten in der Welt nicht entmutigen lassen. Menschen fühlten sich mitunter ohnmächtig, aber für Jesus zählten schon „kleine Taten“. Wichtig sie es, „das naheliegende, mögliche zu tun“. Alle Christen stünden einmal vor dem himmlischen Richterstuhl. Daher ermunterte Gremmels seine Zuhörer: „Wir sollten die verbleibende Zeit unseres Lebens nutzen, um im Sinne Christus‘ zu wirken.“

Nach dem Gottesdienst stand das ai-Team am Büchertisch den Besuchern für mehr Informationen und einem weiteren Austausch zur Verfügung (Foto: Görlitzer)
Nach dem Gottesdienst stand das ai-Team am Büchertisch den Besuchern für mehr Informationen und einem weiteren Austausch zur Verfügung (Foto: Görlitzer)

Dr. Carolin Krüger-Bahr, Veronika Hoesch, Margret Claassen und weitere ai-Mitstreiter hatten für den Gottesdienst Infotafeln mit Fotos und Kurzinfos zu mehr oder weniger prominenten Menschen mitgebracht, die wegen ihres politischen Engagements, ihren friedlichen Einsatz für Freiheit und Demokratie in ganz unterschiedlichen Ländern der Welt in Haft sitzen - zum Teil unter menschenunwürdigen Bedingungen -, unter Hausarrest stehen oder einfach verschwunden sind. Es sind Oppositionelle, die Regierungen nicht genehm sind, oder Männer und Frauen, die für ihre Rechte oder die Menschenrechte im Allgemeinen eintreten, Menschen, die protestieren, Regime kritisieren oder sich gegen Unterdrückungen wehren - aber immer gewaltlos. Julian Assange gehört dazu, ebenso Maria Kolesnikowa aus Belarus. Die ai-Mitglieder erläuterten die Geschichten dahinter. Und luden die Gottesdienstbesucher ein, Wünsche, Gebete und Nachrichten für die Betroffenen zu formulieren, wovon viele Gebrauch machten. Ai-Mitglied Carolin Krüger-Bahr aus Lüdenscheid übernahm in diesem Gottesdienst die Fürbitten.

 

Im Anschluss stand das Team am Büchertisch, wo es weiteres Info-Material über ai gab, für Gespräche über Möglichkeiten, die Arbeit der weltweit operierenden Menschenrechtsorganisation zu unterstützen zur Verfügung. Viele engagierten sich zum Beispiel indem sie E-Mails und Karten mit Aufforderungen, Gefangene freizulassen, verschicken, oder entsprechende Aufrufe mitzuunterzeichnen. Außerdem setzt sich ai dafür ein, dass politisch Inhaftierte durch Anwälte vertreten werden können, eine medizinische Versorgung und Besuche erhalten dürfen. ©BG

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