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„Die Deutschen zählen zu den am wenigsten zufriedenen Bürgern in der EU.“

 

Das las ich am vergangenen Dienstag auf der Titelseite dieser Zeitung. Laut europäischem Statistikamt liegt die Lebenszufriedenheit bei 6,5 auf einer von 0 bis 10 reichenden Skala.

 

Wenn ich samstags durch die Stadt gehe und den ein oder anderen Gesprächsfetzen im Eiscafé oder auf dem Markt aufschnappe, bestätigt das die Statistik. Motzen und Muffeln ist im Trend.

 

Ganz anders klingt da der Satz meiner 95-Jährigen Wunsch-Oma. Nachdem sie mir erzählt hatte, wie negativ manchmal die Gespräche am Esstisch im Seniorenheim sind, sagte sie: „Ich bin dankbar, dass ich nicht mitmeckern muss!“

 

Dabei hätte sie genügend Gründe zum Meckern: Sie ist fast blind, kann nicht mehr alleine zu Hause leben, die meisten ihrer Freunde sind schon längst gestorben.

 

Aber nein: Sie strahlt tiefe Zufriedenheit aus.

In unserem Gespräch wurde mir einmal mehr klar: Es ist ihr Glaube an den liebenden Vater im Himmel, der ihr diese dankbare Lebenseinstellung geschenkt hat.

 

Als wir uns voneinander verabschiedeten, bedankte sie sich, dass ich sie besucht hatte. Dabei war ich doch die Beschenke!

Ein paar Tage später las ich in der Bibel im Philipper Brief:

„Macht euch keine Sorgen, sondern wendet euch in jeder Lage an Gott und bringt eure Bitten vor ihn. Tut es mit Dank für das, was er euch geschenkt hat.“

 

Ich dachte sofort an meine Wunsch-Oma. Die Worte passen zu ihrer Lebenshaltung und auch für mich sind sie eine praktische Anleitung für ein zufriedenes Leben.