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„Unsere Kinder sollen hoffnungsvoll in die Zukunft schauen.“

11.3.2024

Iris Kannenberg über Superintendent Dr. Christof Grote und die kirchliche Kita-Arbeit

 

KIRCHENKREIS + Dr. Christof Grote wurde auf der Wahlsynode des Evangelischen Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg am 25. September 2020 für eine Amtszeit von acht Jahren zum Superintendenten gewählt und trat sein Amt am 1. November 2020 offiziell an. Also mitten in der Corona-Zeit. Seitdem ist viel geschehen. Der Kirchenkreis wurde von der Pandemie gebeutelt. Dazu kam eine völlige Neustrukturierung des Gemeindelebens und noch viele weitere Herausforderungen im kirchlichen Raum und Leben. Doch Dr. Christof Grote hat diese sehr herausfordernde Phase gemeistert. Freundlich und mit sehr viel Engagement steuert er das heimische Kirchenschiff als Kapitän an Bord um große Eisberge herum und findet immer wieder einen sicheren Weg durch die manchmal hoch tosenden Wellen. Dafür leistet er einen hohen persönlichen Einsatz. Ein sympathischer Mann, der bei allen Herausforderungen nie die Zukunft die Zukunft der kirchlichen Kita-Arbeit aus dem Blick verliert.

 

Dafür besitzt er eine klare Vision. In einer Zeit, wo Schulen und Kindergärten vor großen Herausforderungen stehen – und teilweise geschlossen wurden, versucht der Superintendent des heimischen Kirchenkreises dagegen zu steuern. Sein Credo: „Die Zukunft unserer Kinder bestimmt den Zustand unserer kommenden Welt. Sie sollten das Wichtigste sein, das wir als Gesellschaft haben. Unser größtes Geschenk. Und damit haben wir die Verpflichtung, ihnen den bestmöglichen Start ins Leben zu ermöglichen und gerade bei ihnen auf keinen Fall zu sparen.“

Dr. Grote (r.) und Dirk Cechelius - Geschäftsführer des Trägerverbundes der Evangelischen Kindertageseinrichtungen im Ev. Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg (Foto: Kannenberg)
Dr. Grote (r.) und Dirk Cechelius - Geschäftsführer des Trägerverbundes der Evangelischen Kindertageseinrichtungen im Ev. Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg (Foto: Kannenberg)

In seiner langen Zeit als Pfarrer in Attendorn engagierte sich Christof Grote in verschiedenen Projekten, die über das normale Gemeindeleben hinaus gehen. So auch die Kita-Arbeit: „23 Jahre lang war ich mit großer Freude Gemeindepfarrer in Attendorn und habe mich parallel im Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg engagiert. Seit 2000 zudem im KSV (Kreissynodalvorstand). Ein besonderes Highlight, während der Attendorner Zeit war für mich die Gründung der Attendorner Tafel, an der ich beteiligt war. Zudem habe ich mich dort bereits intensiv um den Kindergarten gekümmert.“ Der Bezug zu diesem Arbeitsbereich bleibt nun auch als Superintendent bestehen. Der heimischen Kirchenkreis hat mit seinem Trägerverbund der Evangelischen Kindertageseinrichtungen 15 Kitas, in diesem Jahr kommen zwei weitere Einrichtungen dazu. Zuletzt wurde die neue Kita Wichern in Lüdenscheid eingeweiht. Ein Vorzeigeprojekt, bei dessen Einweihung der Bürgermeister der Stadt ebenso anwesend war, wie die beiden Mitglieder des Landtages Gordon Dudas (SPD) und Ralf Schwarzkopf (CDU).

 

Besonders prägnant: Der Bau der Kita wurde während der Corona-Zeit begonnen und dennoch planmäßig fertiggestellt, weil den Verantwortlichen im Kirchenkreis die Dringlichkeit der Fertigstellung sehr bewusst war, wie es der Superintendent bei der Einweihung der Kita klar machte: „Dieser Stadtteil braucht die Kita dringend. Wir haben als Evangelische Kirche eine Mitverantwortung für unsere Gesellschaft und sehen uns nicht als abseits stehend, sondern als aktives Mitglied inmitten dieser Gesellschaft, die aus uns allen besteht. An vielen Stellen gibt es bei der Kirche eher Schließungen, als dass etwas Neues entsteht. Daher sind wir froh, dass bei diesen herausfordernden Rahmenbedingungen alles gut funktioniert hat und so schön geworden ist. Allein wäre das nicht zu schaffen gewesen. Mein Dank gilt daher allen Beteiligten. Den Vertretern und Vertreterinnen von Stadt und Kreis, aus Politik und öffentlichen Lebens, den Bauverantwortlichen, den Erzieherinnen und heute anwesenden Pfarrern und Pfarrerinnen, die sich alle gemeinsam so vorbildlich für den Bau der Kita Wichern eingesetzt haben.“

Christof Grote (l.) und Lüdenscheids Bürgermeister Sebastian Wagemeyer bei der Einweihung Kita Wichern (Foto: Kannenberg)
Christof Grote (l.) und Lüdenscheids Bürgermeister Sebastian Wagemeyer bei der Einweihung Kita Wichern (Foto: Kannenberg)

Die Gäste bei Einweihung waren durchweg beeindruckt. Bürgermeister Sebastian Wagemeyer, der gemeinsam mit dem Rat der Stadt den Bau der Kita unbürokratisch unterstützte, wies in seiner Rede darauf hin, dass er selbst viele Jahre als Lehrer gearbeitet hat und er es für eine der wichtigsten Aufgaben der Stadt hält, Kindern und Jugendlichen eine Umgebung zu bieten, in der Lernen zur Freude wird, statt zu Last. Und dass dies bereits bei den ganz Kleinen anfängt. Er lobte die gute Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Kirchenkreis ausdrücklich.

 

Ein weiterer Erfolg für die engagierte Arbeit des Superintendenten und seiner Mitarbeiter. Klar ist ihm, dass heutzutage die Herausforderungen an Kitas und Schulen stetig wachsen. Geburtenstarke Jahrgänge, Migration und schwer traumatisierte Kinder aus Kriegsgebieten wie der Ukraine machen das Arbeiten für die ErzieherInnen nicht leichter. Auch der Verwaltungsaufwand und die Zusammenarbeit mit externen Stellen wächst stetig und erfordert personelle Ressourcen, die nur schwer aufzutreiben sind. Wie alle Firmen und Institutionen gibt es auch im kirchlichen Bereich und in den Kindertagesstätten unter Personal- und Fachkräftemangel. Immer mehr Arbeit muss mit immer weniger Mitarbeitenden geleistet werden.

Superintendent Grote bei der Einweihung der Kita Wichern in Lüdenscheid - hier im Gespräch mit Rabea Schroller, Fachberatung des Kirchenkreises für Tageseinrichtungen für Kinder (Foto: Kannenberg)
Superintendent Grote bei der Einweihung der Kita Wichern in Lüdenscheid - hier im Gespräch mit Rabea Schroller, Fachberatung des Kirchenkreises für Tageseinrichtungen für Kinder (Foto: Kannenberg)

Dr. Grote ist sich seiner Verantwortung auch da bewusst: „Ich muss und will meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesen Herausforderungen nicht allein lassen. Mir ist der persönliche Kontakt zu den Kitas wichtig. Deswegen bin ich regelmäßig mit den Verantwortlichen im Austausch, höre mir ihre Probleme an und versuche Lösungen zu schaffen. Dafür bin ich neben meinen eigentlichen Verpflichtungen ständig im Kreis unterwegs, führe Telefongespräche und fahre auch persönlich zu übergeordneten Entscheidern, um mich für die Belange meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzusetzen. Wir sind noch lange nicht am Ende und planen bereits neue Einrichtungen. Um das zu schaffen, braucht man auch ein starkes Team, das einen unterstützt. Das habe ich. Auch die Zusammenarbeit mit Entscheidern in den Städten ist sehr wichtig. Unser Ziel ist hier Hand in Hand zu arbeiten und an einem Strang zu ziehen, trotz klammer Städte- und Kirchenkassen. Davor, unseren Kindern einen sicheren Start ins Leben zu ermöglichen, können wir uns nicht drücken. Das ist allen Verantwortlichen sehr bewusst.“

 

Ohne die Kitas des Kirchenkreises sähe es im Bereich der Kinderbetreuung düster aus. Der immer weiterwachsende Bedarf an Betreuungsplätzen wäre bereits seit langem erschöpft.

 

Der Superintendent verspricht: „Wir versuchen auch aus den größten Herausforderungen das Beste zu machen. Selbst während der schlimmsten Corona-Zeit waren unsere Einrichtungen durchgehend geöffnet, um den Kindern einen festen Rahmen und den Eltern das Arbeiten zu ermöglichen. Gerade die Eltern, die zu dieser Zeit im Homeoffice saßen und das mit zwei, drei kleineren Kindern brauchten unsere Unterstützung dringen. Wir haben getan, was wir konnten, um ihnen in dieser schweren Zeit zu helfen. Die Zeiten werden im Moment tatsächlich nicht leichter. Auch das ist uns bewusst. Jedoch, wir werden nicht aufgeben, uns weiter engagieren und alles dafür tun, dass unsere Kinder hoffnungsvoll in die Zukunft blicken können!“

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