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"Nächstenliebe" ist nicht unmodern
24.3.2024
83 Tage ist die Jahreslosung alt, die uns Christen in Deutschland durch 2024 begleiten soll. "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe."
Ich weiß nicht, ob oder was dieser Vers aus dem ersten Korintherbrief mit Ihnen gemacht hat, mir hat er die Sinne geschärft.
Auf einmal fallen sie mir auf die Menschen in meiner Umgebung, die sich bewusst oder unbewusst so verhalten: die Krankenschwester, die trotz Zeitdruck ein freundliches Wort für ihre Patienten hat, der Typ mit dem schwarzen Hoodie, der mir die Tür aufhält, der Familienvater, der der Bäckerin am Sonntagmorgen das Wechselgeld überlässt, weil sie eh nicht so viel verdient, die Kassiererin, die abends um sieben immer noch lächelt, die Verkäuferin, die nebenher Spezialistin für Einhörner und Glitzer ist und sämtliche Paw Patrol-Hunde mit Namen kennt sowie die Ukrainerin, die sich so viel Mühe mit ihrem Deutsch gibt, weil meine Heimat jetzt auch ihr Zuhause ist.
Sie alle zeigen uns täglich, dass "Nächstenliebe" nicht unmodern geworden ist und eine Welt ohne ihre Zuwendung keine bessere ist.
Danke Zeynep und Ali, Klaus und Anne, Olga und Yuri und wie ihr alle heißen mögt, ihr seid in dieser Stadt des Lichts ebenfalls ein Licht, dass gegen Egoismus und Lieblosigkeit leuchtet.
Ich wünsche mir, dass wir uns anstecken lassen, mit offenen Augen durch unsere Stadt gehen und da, wo es möglich oder nötig ist, unser Handeln von Liebe bestimmen lassen.
Einen gesegneten Sonntag wünscht Ihnen
Karen Schüller, Christliche Gemeinde Lüdenscheid