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Noch profitieren Kirchengemeinden von Mehreinnahmen

14.6.2024

Die Nachricht über die Kirchensteuermehreinahmen aus den Jahren 2021 und 2022 dürfte die Synodale gefreut haben, erhalten alle Kirchengemeinden damit zusätzliche Zahlungen. Der Ausblick hingegen ist alles andere als erfreulich. In naher Zukunft erwarten Kirchenkreis und Kirchengemeinden große finanzielle Herausforderungen (Foto: Teipel)
Die Nachricht über die Kirchensteuermehreinahmen aus den Jahren 2021 und 2022 dürfte die Synodale gefreut haben, erhalten alle Kirchengemeinden damit zusätzliche Zahlungen. Der Ausblick hingegen ist alles andere als erfreulich. In naher Zukunft erwarten Kirchenkreis und Kirchengemeinden große finanzielle Herausforderungen (Foto: Teipel)

Von Wolfgang Teipel

 

KIRCHENKREIS +

Die 21 Gemeinden im Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg profitieren erneut von den Kirchensteuermehreinahmen aus den Jahren 2021 und 2022 sowie weiteren Erträgen des Kirchenkreises in diesen Jahren. Bei ihrer Sommertagung in Meinerzhagen hat die Kreissynode des Ev. Kirchenkreises Lüdenscheid Plettenberg die Verwendung dieser Mehreinnahmen beschlossen.

 

Danach belaufen sich die Zuweisungen an die Gemeinden für 2021 sich auf 427.924 Euro, für 2022 auf 650.000 Euro. Bei der Vorstellung der Zahlen während der Frühjahrskreissynode warnte Gerta Bappert, Vorsitzende des Finanzausschusses, die Vertreter aus den Gemeinden: „Am besten wäre, Sie bunkern das Geld.“ Aufgrund der bisher vorliegenden Haushaltsplanungsdaten könnten Gemeinden spätestens 2027 in finanzielle Schwierigkeiten geraten. „Da liegt der Kipppunkt.“ Für einige Gemeinden zeichne sich das schon jetzt deutlich ab. Interessierte Presbyterien wolle sie gern beraten, bot Gerta Bappert ihre Unterstützung an. „Immerhin geht es darum, Handlungsfähigkeit auch für die Zukunft zu erhalten.

 

Fachleute rechnen inzwischen vor, dass der Mitgliederschwund sowie spürbare Kostensteigerungen in vielen Bereichen, beispielsweise Personal, Energie oder Gebäudeunterhaltung, trotz der Rekordeinnahmen bei der Kirchensteuer in den vergangenen Jahren, erheblichen Folgen für die Kircheneinnahmen haben werden. Die Kirchensteuer ist an die staatliche Einkommenssteuer geknüpft. Diese ist seit 2010 um 79 Prozent gestiegen. Die Kirchensteuer ist aber nur halb so stark gewachsen.

 

Die Pandemiejahre 2021 und 2022 haben bei den Einnahmen des Kirchenkreises keine Spuren hinterlassen. 2021 beliefen sich die Kirchensteuermehreinnahmen und sonstige Mehrerträge im Ev. Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg 2021 auf 941.993 Euro. Neben den Anteil, für Gemeinden werden davon 62.200 Euro für diakonisch-missionarische Zwecke zur Verfügung gestellt. Außerdem wird eine Rückstellung über 451.869 Euro zur Erfüllung der Klimaschutzpauschale 2023 gebildet.

 

Von den Mehreinahmen im Jahr 2022 in Höhe von 1.415.770 Euro werden 119.200 Euro für diakonisch-missionarische Zwecke zur Verfügung gestellt. Zur Erfüllung der Klimaschutzpauschale 2024 wird eine Rückstellung über 447.420 Euro gebildet. 5000 Euro werden zur Finanzierung der Fachstelle für persisch-sprachige Seelsorge verwendet. 

 

130.000 Euro fließen in die Finanzierung der Arbeit zur Prävention gegen sexualisierte Gewalt in den Jahre 2023 und 2024. Ein Betrag von 64.150 Euro wird für die Arbeit des Vereins für Vormundschaften und Betreuungen im Ev. Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg e.V. zur Verfügung gestellt.

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