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„Du hängst da wie son Schluck inne Kurve!“ So hat mir mal eine Kollegin ein charmantes Feedback dazu gegeben, wie ich beim Gottesdienst im Altarraum sitze. Seitdem versuche ich immer, eine aufgerichtete Haltung einzunehmen. Klappt bestimmt nicht immer.

Aufgerichtet sein oder sich „wie son Schluck inne Kurve“ hängen lassen, das geht äußerlich wie innerlich. Manchmal hängt beides zusammen: Unsere Körperhaltung kann ein Ausdruck dafür sein, was wir empfinden oder denken. Die äußere Haltung ist dann sozusagen das Abbild der inneren.

In den katholischen Gottesdiensten wird an diesem Sonntag ein Bibeltext aus dem Alten Testament verlesen, der die Erwählung Ezechiels zum Propheten thematisiert. So eine Prophetenberufung ist schon etwas Besonderes: Gott spricht den Erwählten ganz direkt an. Das stelle ich mir maximal respekteinflößend vor. Völlig verständlich, dass sich Ezechiel erst einmal wegduckt und klein macht. Gott spricht ihm jedoch zu: „Menschenkind, stell dich auf deine Füße, ich will mit dir reden!“ (Ezechiel 2,1)

Wow! So geht Kommunikation auf Augenhöhe. Mich beeindruckt diese Ansage sehr, denn dieser unscheinbare Satz drückt für mich eine wichtige Botschaft aus, die Mut machen kann: Gott begegnet uns Menschen auf Augenhöhe und beruft uns dazu, aufgerichtet zu leben und etwas in dieser Welt zu bewirken. Klar, das alles ist leicht daher gesagt. Ich verstehe diesen Satz trotzdem als Einladung und Ermutigung an uns: Was richtet mich eigentlich in meinem Leben auf? Wer oder was stellt mich auf meine Füße, wenn ich mich wegducken möchte? Wie kann ich mich für meine Vision aufrichtig einsetzen, statt „wie son Schluck inne Kurve“ zu hängen?