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"Es geht ein Mann, der immer eine Idee hat..."

10.7.2017

Superintendent Klaus Majoress (links) verabschiedete Rolf Puschkarsky - hier mit seiner Frau Ulrike - im Rahmen einer kleinen Feierlichkeit in den Ruhestand. (Foto: Raith)
Superintendent Klaus Majoress (links) verabschiedete Rolf Puschkarsky - hier mit seiner Frau Ulrike - im Rahmen einer kleinen Feierlichkeit in den Ruhestand. (Foto: Raith)


 

 

Von Elke Teipel

Meinerzhagen/Lüdenscheid – Fast 40 Jahre hat Rolf Puschkarsky im Evangelischen Kirchenkreis Lüdenscheid und im späteren Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg gewirkt, ein Netzwerk aufgebaut, Zeichen gesetzt. Am 1. August geht der Leiter des Referats für Öffentlichkeitsarbeit mit 65 Jahren in den Ruhestand. Es geht ein Mann, den es eigentlich nicht gibt. Er ist in Bielefeld aufgewachsen, bemerkte Superintendent Klaus Majoress augenzwinkernd. Es geht ein Mann, „der immer eine Idee hat, mit dem man lachen, meckern und feiern kann“, wie Britta Däumer von der Mitarbeitervertretung des Kirchenkreises feststellte. Fröhlich und beschwingt feierten dann auch Vertreter der kirchlichen Organisationen, Wegbegleiter und Gäste aus Politik und Verwaltung den Abschied des Meinerhageners im Restaurant „Am Schnüffel“.

„Es ist nur ein Abschied vom Kirchenkreis“, stellte der Superintendent fest. Rolf Puschkarsky wird sich weiter engagieren beispielsweise für das Haus „Alter Leuchtturm“ auf Borkum und in der Politik. „Fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht. Ich bin mit Dir“, zitierte Klaus Majoress aus der Bibel. Das hat Rolf Puschkarsky beherzigt.

Am 1. April 1978 trat er die Stelle als Bezirksjugendreferent in Rönsahl, Kierspe und Valbert an, später kam noch Herscheid dazu. 1997 übernahm er die Leitung des Kinder- und Jugendreferates im Kirchenkreis Lüdenscheid. Von 2000 bis 2002 war er mit einer halben Stelle im Kinder- und Jugendreferat und einer halben Stelle als Leiter des neugeschaffenen Öffentlichkeitsreferates tätig. 2002 wurden es dann 100 Prozent Öffentlichkeitsarbeit.

Rolf Puschkarsky habe vieles organisieren müssen. „Das war manchmal mühselig“, blickte Klaus Majoress auch auf große Events zurück: die landeskirchliche Visitation 2003 mit insgesamt 160 Veranstaltungen in einer Woche sowie die Kirchentage 2012 und 2017 in Lüdenscheid. Der Superintendent erwähnte nicht zuletzt den Ausbau des Sozialen Bürgerzentrums Meinerzhagen e.V. Mittendrin: „Unsagbar prägend, eigentlich müsste es uns erschrecken.“ Majoress mahnte: „Wir müssen aufpassen, dass die Gesellschaft nicht auseinanderbricht“.

Rolf Puschkarsky erzählte schmunzelnd: „Ich habe auch etwas Richtiges gelernt.“ Er hat eine Ausbildung zum Chemielaboranten bei der Firma Asta Werke absolviert. Majoress war dankbar, dass er nicht allzu viele Experimente mit dem Kirchenkreis gemacht hat. Die Arbeit als Chemielaborant war dann auch nicht Puschkarskys Ding. 1973 begann er mit dem Studium an der Fachschule für Sozialpädagogik und Theologie in Kassel, das er 1976 mit dem Abschluss Gemeindepädagoge (Jugendreferent) erfolgreich beendete. Nach zwei Jahren als Jugendreferent im CVJM Wermelskirchen wechselte er 1978 zum Evangelischen Kirchenkreis Lüdenscheid.

„Ich habe drei Superintendenten erlebt“, stellt Rolf Puschkarsky fest. Das waren Karl-Friedrich Mühlhoff, Hans-Ulrich Köster und aktuell Klaus Majoress. Dabei hätten sich seine Frau Ulrike und er eigentlich auf zehn Jahre eingestellt. Sie sind geblieben. Mit Superintendent Köster startete Puschkarsky in die Öffentlichkeitsarbeit. Die Arbeitsplatzbeschreibung habe er selbst geschrieben. „Das war in Ordnung“. Es folgten 17 Jahre Öffentlichkeitsarbeit. Die Zeit habe ihm neue Horizonte eröffnet, stellt Puschkarsky fest. Und er dankte für den Freiraum, den ihm die Chefs gewährt haben.

Seine Mitarbeiter sind sich einig. Britta Däumer spricht für alle: „Wir hatten immer ein gutes Miteinander“. Und so freuen sich alle auf das Geschenk, das sie dem scheidenden Kollegen gemacht haben: Eine gemeinsame lustige Bahnreise nach Köln. Rolf Puschkarsky geht und bleibt doch, Es war ja nur der Abschied vom Kirchenkreis.  

 

Für besondere Verdienste im Bereich der ehrenamtlichen Arbeit in Meinerzhagen und anderen Orten zeichnete Bundespräsident Joachim Gauck Rolf Puschkarsky  2013 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande aus. Sein Engagement: 2000 bis 2010 Koordinator und Ansprechpartner der Notfallseelsorge für Feuerwehr und Rettungsdienst in Meinerzhagen, 2000 bis 2017 Mitglied der Kreissynode des Ev. Kirchenkreises, 1987 Eintritt in den SPD-Ortsverein Meinerzhagen, seit Februar 2016 Fraktionsvorsitzender der SPD-Ratsfraktion, Vorsitzender der VHS-Zweckverbandsversammlung VHS Volmetal, Mitglied im Sparkassenzweckverband der Sparkasse Kierspe-Meinerzhagen, seit 2006 Vorsitzender der AWO Meinerzhagen.

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