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Luther-Musical-Aufführung entfacht Begeisterung

30.10.2017

 

Der Projektchor - der Halveraner Chor „Voices for Christ“ durch weitere Sänger ergänzt - begeisterte mit der Luther-Musical-Aufführung (Foto: Weriland)

 

Von Ingrid Weiland

LÜDENSCHEID + „Die Christuskirche ist heute so voll wie sonst nur am Heiligen Abend“ – so hieß es in der Begrüßungsansprache, die Pfarrerin Bärbel Wilde am Samstag an die Gästescharen in Lüdenscheids größtem Gotteshaus richtete. Dieses war bis hin zu den Emporen besetzt, so viele Menschen wollten das Luther-Musical „Ein feste Burg ist unser Gott“ miterleben. Der Halveraner Chor „Voices for Christ“, als Projektchor ergänzt durch weitere Sänger und durch die Akteuren Lev Leib, Clara und Fiona Edel, unter der Gesamtleitung von Ruthild Eicker brachte diese außergewöhnliche Veranstaltung zur Aufführung. Mit der vom Chor-Solistinnen vorgetragene Song „Tragt das Licht in die Welt“, für den es gleich den ersten großen Beifall gab, und Luthers bekanntester Choral - „Ein feste Burg ist unser Gott“, den alle im Kirchenraum mitsangen, begann der Abend.

Die von Ruthild Eicker stammende Konzeption des Stücks, das anlässlich des Jubiläums „500 Jahre Reformation“ präsentiert wurde, lehnt sich an das Pop-Oratorium „Luther“ von Michael Kunze und Dieter Falk und an das Musical „Bruder Martinus“ von Siegfried Fietz und Jürgen Werth an. Lisa Klundt hatte die Lieder, in denen es um das Leben und Werk des Reformators ging, mit dem Chor einstudiert, der von einer vierköpfigen Band begleitet wurde. Sie Sängerinnen und Sänger – unter ihnen etliche ausgezeichnete Solisten – führten die Hörerinnen und Hörer mit ihrem von Luthers Morgen- und Abendsegen umrahmten Liedprogramm dicht an das Reformationsgeschehen heran.

Spielszenen mit Clara Edel als Luthers Witwe Käthe und Fiona Edel als deren Tochter Margarete (Foto: Weiland)

Die Akteurinnen Clara und Fiona Edel (als Luthers Witwe Käthe und deren Tochter Margarete) nahmen das Publikum mit auf eine Zeitreise. Mit Hilfe von Luthers erstem gedruckten Katechismus, einer Erstausgabe seiner Bibel und des Hammers, der 1517 beim Thesenanschlag an der Wittenberger Schlosskirche zum Einsatz gekommen war, entführten sie das Publikum in die Vergangenheit. Dabei wurden viele Stationen aus Luthers Leben in ihrer Phantasie lebendig.

 

Akteur Lev Leib in der Rolle Luthers auf einem Foto auf der Leinwand – unter ihm im Chor (Foto: Weiland)

Lev Leib füllt die Rolle Luthers mit Leben, indem er dessen Ringen um die Wahrheit und sein Bemühen, viele der befreienden, aber im Laufe der Zeit verschütteten Inhalte der Bibel seinen Zeitgenossen wieder zugänglich zu machen, glaubwürdig rüberbrachte. Im Mittelpunkt standen dabei die „vier Soli“ der Reformation: „Allein der Glaube“, „allein die Gnade“, „allein die Schrift“ und „allein Christus“.  Als Vokalsolist überzeugte  Felix Itzigehl in der Rolle Luthers. Ein besonderes „Highlight“ bei der Aufführung war die Videotechnik (von Bruno Hassenrik), die Luther in die jeweils passenden Räume versetzte – zum Beispiel in seine Stube auf der Wartburg – und in ein „echtes“ Gewitter, wo er sich bei seinem Bekehrungserlebnis durchkämpfte.

Strahlender Schlusspunkt war schließlich das mit der ganzen Gemeinde angestimmte  Lied „Ich danke dir, mein himmlischer Vater“ und ein großes Chorarrangement, das die  Songs des Musicals noch einmal zusammenfasste, bevor es unter dem großen Beifall der Gemeinde endgültig ausklang.

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