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Uwe Lal beendet Kinderliedermacher-Tätigkeit

5.2.2025

Auftritte wie diesen beim Lichterfest der FeG wird es künftig nicht mehr geben. Nach 3 700 Konzerten beendet Uwe Lal seine Kinderliedermacher-Tätigkeit (Foto: Salzmann)
Auftritte wie diesen beim Lichterfest der FeG wird es künftig nicht mehr geben. Nach 3 700 Konzerten beendet Uwe Lal seine Kinderliedermacher-Tätigkeit (Foto: Salzmann)

Von Monika Salzmann

 

SCHALKSMÜHLE + Den Entschluss, eine feste Stelle als Bezirksjugendreferent des Evangelischen Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg aufzugeben und als Kinderliedermacher zu arbeiten, hat Uwe Lal nie bereut. Im Gegenteil: Den Kindern bei Konzerten in die Augen zu sehen, sei ein wunderbares Erlebnis. „Die Kinder sind ganz bei der Sache, das ist einfach toll.“ Kindergarten- und Schulkonzerte, bei denen er sich ganz auf auf das junge Publikum einlassen kann, sind ihm am liebsten. Wie die Kinder bei solchen Gelegenheiten auf Lieder wie „Wertvoll“ oder „Wir sind stark“ reagieren, berühre ihn sehr.

 

 Nach rund 3 700 Konzerten zieht sich der gebürtige Oldenburger, der im Ammerland aufwuchs, nun von der Bühne zurück. Ein Konzert steht noch aus, aber nur, weil er es vor Weihnachten krankheitsbedingt absagen musste und es jetzt im neuen Jahr nachholt. Die Zeit ist gekommen, sich neuen Projekten, bei denen die kleine Ukulele eine zentrale Rolle spielt, zu widmen. Schmunzelnd erzählt der Wahl-Schalksmühler, dass er als Kind das Privileg genoss, als Sohn eines Lehrers, der in der kleinen Dorfschule wohnte, den kürzesten Schulweg aller Kinder gehabt zu haben.

 

Musikalisch begabt, erlernte er zunächst auf dem Gymnasium Geige und wechselte dann zur Gitarre, mit der es zweimal zum Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ schaffte. Eigentlich hatte er vor, klassische Gitarre zu studieren. „Ich wollte Gitarrenlehrer werden“, erzählt er. Ein 18-monatiger Zivildienst beim CVJM „durchkreuzte“ die Pläne. „Ich bin dann CVJM-Sekretär geworden.“ In dieser Zeit lernte Uwe Lal seine Ehefrau Enid kennen, mit der er zwei Kinder – Sarina und Tobias – hat. Den indischen Nachnamen seiner Ehefrau nahm Uwe Lal (geb. Meyer) bei der Eheschließung an. Nach der dreijährigen pädagogischen und theologischen Sekretärs-Ausbildung in Kassel trat Uwe Lal beim CVJM in Delmenhorst eine erste Anstellung an. Nebenbei begann er, sich wieder der Musik zuzuwenden. „Ich habe mit Erwachsenenliedern angefangen“, erzählt er. Ein erstes Konzert führte ihn 1986 nach Bremen. Zeitweise war er auch mit seinem Bruder Martin Meyer, der ihn am Klavier begleitete, unterwegs. Ein erstes Kinderkonzert im Januar 1988 in Burgsteinfurt machte Lust auf mehr. Mit der Begeisterung für Kinderkonzerte hatte zuvor der Liedermacher Siegfried Fietz das Ehepaar Lal angesteckt. Auch Enid Lal machte anfangs mit.

 

Nach sieben Jahren Delmenhorst nahm Uwe Lal 1988 eine Stelle als Bezirksjugendreferent beim Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg an. Im heutigen Kulturzentrum ‚8Giebel‘ in Schalksmühle bezog die Familie damals ihre Dienstwohnung. Neben dem Hauptamt nahm die Kinderliedermacher-Tätigkeit einen immer größeren Raum ein, so dass der Wunsch reifte, sich ganz darauf zu konzentrieren. „Seit Januar 1995 bin ich komplett selbständig.“ Insgesamt 15 Produktionen inklusive einer Erwachsenen-CD und einer Kassette hat Uwe Lal seither auf den Markt gebracht. Die Texte und Melodien seiner Lieder stammen nach anfänglichen Vertonungen längst aus der eigenen Feder. „So konnte ich die Lieder auf mich zuschneidern und kleine Zaubertricks und Clownerie integrieren“, sagt der Liedermacher. Biblischen Mitmach-Singspielen wie „Staunende Augen“ oder „Die kostbare Perle“ widmete er sein besonderes Augenmerk. Wichtig waren ihm auch stets aufwendige Requisiten. In Spitzenzeiten legte er im Jahr 50 000 km zurück. „Viele Lieder sind im Auto entstanden auf langen Reisen.“

 

Zwar wird der 69-Jährige künftig keine Konzerte mehr geben, die Musik hängt er dennoch nicht an den Nagel und gibt online Ukulelen-Kurse. In Coronazeiten, als keine Auftritte, kein Gesang möglich war, kam er auf die Idee, sich dem kleinen, im Trend liegenden Instrument zu widmen. Mittlerweile hat sein im Januar 2023 gegründeter Ukulelen-Club 96 Mitglieder. Die älteste Teilnehmerin ist 83 Jahre alt und mit Begeisterung dabei. Langweilig wird es Uwe Lal im Unruhestand deshalb nicht werden.

Bildimpressionen von Uwe Lal (alle Fotos: Salzmann)

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