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Platz nehmen an der Tafel des Herrn

16.10.2018

Symbolisch an der Tafel des Herrn Platz nehmen konnten die Besucher der Lüdenscheider Christuskirche während der Lichtrouten (Foto: Görlitzer) 
Symbolisch an der Tafel des Herrn Platz nehmen konnten die Besucher der Lüdenscheider Christuskirche während der Lichtrouten (Foto: Görlitzer) 

 

LÜDENSCHEID + Zum Abschluss der zahlreichen Veranstaltungen zum 750-jährigen Jubiläum der Stadt Lüdenscheid gab es noch einmal einen besonderen Höhepunkt: Mehr als eine Woche lang lockten einmal mehr die Lichtrouten Abend für Abend zahlreiche Besucher in die Innenstadt. Das Lichtkunstfestival hatte auch nach einer fünfjährigen Pause nichts von seinem Reiz eingebüßt.

Zwar keine Station der Lichtrouten, aber an den beiden Wochenenden des Festivals sowie rund um den Feiertag am 3. Oktober bot in dieser Zeit auch die evangelische Christuskirche einen besonderen Anziehungspunkt. Quasi wie ein Tor zur Innenstadt, wo die Lichtrouten auf die Besucher warteten, präsentierte sich die Kirche mit Lightballs vor dem Portal. Kirchmeisterin Claudia Adams-Kuhbier hatte die Idee, während des Festivals dort einen besonderen Ort der Ruhe zu bieten, an dem sich die Kirche offen und einladend präsentierte. Das Konzept ging auf: An den Öffnungsabenden nutzten zahlreiche Besucher die Gelegenheit, das Gotteshaus zu betreten und einen Moment der Ruhe zu erleben. Darunter seien auch muslimische Gäste gewesen, die dieses Angebot sehr geschätzt hätten, berichten die Akteure der Gemeinde.

Unter den Schlagwörtern „Klagen“, „Danken“. „Bitten“ und „Loben“ waren Gebetsnischen eingerichtet, an denen die Besucher ihre persönlichen Anliegen anonym auf Zetteln notieren konnten. Auffällig sei gewesen, berichtet Claudia Adams-Kuhbier, dass vor allem die Nische zum Thema „Danken“ häufig zum Innehalten eingeladen hätte. Einen Ort der Stille bot die Kapelle der Kirche. Für Gespräche – über die Christuskirche und ihre Geschichte genauso wie über den Glauben oder worüber auch immer die Besucher reden wollten – standen an den Öffnungsabenden Presbyter und Mitarbeiter der Gemeinde zur Verfügung.

Im hinteren Teil der Kirche war in Anlehnung an das letzte Abendmahl ein Tisch festlich gedeckt. Jeder, der wollte, konnte für einen Moment an dieser „Tafel des Herrn“ Platz nehmen und die Atmosphäre auf sich wirken lassen. Am letzten Abend feierte Gemeindepfarrer Rainer Gremmels im Altarraum zudem fortlaufend das Abendmahl mit Besuchern, die dies wünschten. ©BG

 

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