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Ev. Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg und seine Gemeinden müssen sich für die Zukunft neu ausrichten
9.11.2018
Superintendent Klaus Majoress (rechts) wirbt fu¨r die Bildung von Kooperationsra¨umen im Kirchenkreis Lu¨denscheid-Plettenberg (Foto: EKKLP)
KIRCHENKREIS + Der Ruf nach Vera¨nderungen wird lauter. Die evangelischen Gemeinden im Kirchenkreis Lu¨denscheid-Plettenberg mu¨ssen auf lange Sicht enger zusammenarbeiten. Sinkende Mitgliederzahlen, schrumpfende Steuereinnahmen und die Tatsache, dass innerhalb der na¨chsten zehn Jahre etwa 25 Pfarrerinnen und Pfarrer in den Ruhestand wechseln der Druck steigt, auch weil der geistliche Nachwuchs der EKD scheinbar nur wenig Interesse an der Arbeit im la¨ndlichen Raum zeigt. Vor diesem Hintergrund warb Superintendent Klaus Majoress bei der Herbstsynode in Plettenberg-Eiringhausen unter den Synodalen darum, sich intensiv mit dem Thema Kooperationsra¨ume zu befassen.
Simon Schupetta ist zuna¨chst bei dem Gedanken an solche Kooperationsra¨ume nicht ganz wohl. Der neue junge Pfarrer der Kirchengemeinde Bru¨gge sieht die Notwendigkeit zur Vera¨nderung. Aber er sorgt sich. Wenn ich immer mehr pastorale Verantwortung u¨bernehmen muss, habe keine Chance mehr zu guter Gemeindearbeit, sagte er bei der Tagung in Eiringhausen.
Diese Sorge will Superintendent Klaus Majoress seinen Gemeinden aber nehmen. Die Angst vor einem solchen Prozess ist nicht berechtigt. Wir mu¨ssen mit Blick auf die Pfarrstellenentwicklung und die Entwicklung der Gemeindegliederentwicklung neue Prozesse einleiten, betonte er bei der Herbstsynode. Die Gemeinden mu¨ssten mit geistlich-theologischer Zielsetzung in die Zukunft gefu¨hrt werden. Nur so ko¨nnen wir mit dem Evangelium nah bei den Menschen sein.
Der Chef des Kirchenkreises bittet alle Verantwortlichen darum, u¨ber das Profil ihrer Gemeinde nachzudenken und Kontakt zu den benachbarten Gemeinden aufzunehmen. In einigen Fa¨llen, berichtete er, sei das bereits geschehen. So werden inzwischen u¨ber mo¨gliche Zusammensetzungen der Kooperationsra¨ume gesprochen. Der Kreissynodalvorstand hatte bereits im Sommer seine Vorstellungen dargelegt und sieben Vorschla¨ge unterbreitet. Damit haben wir die notwendige Anfangsdebatte ausgelo¨st.
Ein weiterer Schritt soll Anfang 2019 eingeleitet werden. Der Kreissynodalvorstand plant zusammen mit dem Strukturausschuss einen Werkstatttag. Jeweils zwei Verantwortliche aus den 26 Gemeinden sollen daran teilnehmen. Interessante Impulse erhofft sich Superintendent Klaus Majoress dann von Referent Matthias Waldhoff.
Der Experte fu¨r Diakonie-Management, Strategieentwicklung und Organisationsberatung fu¨r caritative und diakonische Organisationen habe im Kreissynodalvorstand und im Strukturausschuss einen starken Eindruck hinterlassen, betonte Klaus Majoress. Unter anderem habe sich Waldhoff bei mit Neuaufstellung der Stadtmission Berlin einen guten Namen gemacht.
Der Superintendent rechnet damit, dass es etwa zehn Jahre dauert, bis sich Kooperationsra¨ume entwickelt haben, die den neuen Anforderungen gewachsen sind. ©EKKLP
Folgende sieben Planungseinheiten bzw. Kooperationsra¨ume, bei denen es durchaus noch Verschiebungen geben kann, sind im Gespra¨ch:
1. Attendorn, Finnentrop, Grevenbru¨ck und Lennestadt-Kirchhundem
2. Plettenberg, Eiringhausen, Ohle und Herscheid
3. Werdohl und Neuenrade
4. Hu¨lscheid-Heedfeld, Schalksmu¨hle-Dahlerbru¨ck, Oberrahmede und Rahmede
5. Bru¨gge, Oberbru¨gge, Lu¨denscheid Johannes, Lu¨denscheid Christus, Lu¨denscheid Verso¨hnung, Bru¨ninghausen und Lu¨denscheid Kreuz
6. Meinerzhagen und Valbert
7. Kierspe, Ro¨nsahl und Halver