Artikel Archiv

Wort zum Sonntag: Es ist Advent!

2.12.2018

Das Wort zum Sonntag: Diesmal mit Gedanken von Sebastian Schultz, Pfarrer der Ev. Kirchengemeinde Lüdenscheid-Christuskirche (Grafik: EKD)
Das Wort zum Sonntag: Diesmal mit Gedanken von Sebastian Schultz, Pfarrer der Ev. Kirchengemeinde Lüdenscheid-Christuskirche (Grafik: EKD)

Es ist Advent. Eine zauberhafte Zeit voller Kerzenglanz, Plätzchengeruch und dunklen Abenden beginnt. In der Adventszeit genießen viele die Stille, besinnen sich auf die Dinge, die sonst in der Schnelllebigkeit der Zeit und der Hektik des Alltags untergehen. Die selbstgebackenen Plätzchen und die Lebkuchen schmecken und wecken für manche Erinnerungen an frühere Zeiten.

Eigentlich blickt Advent nicht zurück, sondern nach vorne. Advent blickt in die Zukunft: auf etwas, das auf uns zukommt. Besser gesagt: auf jemanden, der auf uns zukommt.

Seit Jahrtausenden bereiten sich die Christen in der Adventszeit auf das Wiederkommen ihres Herrn vor. Sie erinnern sich nicht nur an seine irdische Ankunft vor 2000 Jahren im Stall von Bethlehem, sondern erwarten das Wiederkommen des Auferstandenen Jesus Christus. Das bekennen wir jeden Sonntag im Glaubensbekenntnis mit den Worten: Er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen.

Sich diese Wiederkunft vorzustellen, fällt vielen Zeitgenossen schwer. Aber die Bibel redet davon, dass eines Tages unser Herr Jesus Christus in Macht und Herrlichkeit kommen wird und die Weltgeschichte damit zu ihrem Ziel führt. Dabei kommt er nicht als übersehbares Kind in einer Krippe, sondern als der sichtbare Weltenherrscher und Richter. So begegnet die Menschheit dann ihrem Schöpfer. Die Bibel sagt, dann werden wir Gott von Angesicht zu Angesicht sehen.

„Oh!“ mögen einige erschreckt denken, „Bei diesem Gedanken wird mir angesichts meines Lebens doch etwas unwohl. Darauf bin ich gar nicht vorbereitet.“ Und genau dazu soll die Adventszeit dienen: nämlich sich auf die persönliche Begegnung mit unserem Schöpfer vorzubereiten; Dinge ins Reine zu bringen und unsere Vergangenheit zu klären. Deshalb ist die Adventszeit seit jeher eine Bußzeit gewesen. Auch wenn man heute davon kaum mehr etwas merkt.

Aber innehalten und im Gebet mit Gott die Dinge zu klären, die aus meinem Leben bereinigt werden müssen, kann ich auch bei einer gemütlich brennenden Kerze und bei Zimtplätzchen. Ich freue mich darauf, an einem dunklen Abend so das ehrliche Gespräch mit Gott zu suchen.

In diesem Sinne eine gesegnete Adventszeit wünscht Ihnen

 

Ihr Pfarrer Sebastian Schultz - Ev. Kirchengemeinde Lüdenscheid-Christuskirche

zurück zur Übersicht