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Herzlicher Abschied von Christine Köntopp

21.3.2019

Auf dem Weg: Christine Köntopp predigte beim Abschiedsgottesdienst in Werdohl über Davids Psalm vom guten Hirten (Foto: Wolfgang Teipel)
Auf dem Weg: Christine Köntopp predigte beim Abschiedsgottesdienst in Werdohl über Davids Psalm vom guten Hirten (Foto: Wolfgang Teipel)

WERDOHL + Die evangelische Kirchengemeinde Werdohl hat Christine Köntopp einen herzlichen Abschied bereitet. Die 30-jährige Geistliche hat zweieinhalb Jahren als Vikarin an der Lenne gearbeitet. Jetzt wurde sie in den Probedienst entsendet. Christine Köntopp wird zum 1. April ihren Dienst als Pfarrerin in der Paulus-Gemeinde in Castrop-Rauxel antreten.

 

Für Pfarrer Dirk Grzegorek ist der Dienst in der Gemeinde „keine One-Man-Show“. Deshalb holte er beim Abschiedsgottesdienst in der Friedenskirche Vertreter aller aktiven Gruppen der Gemeinde in den Altarraum, die aus seiner Sicht das Gesicht der Gemeinde ausmachen. Sie alle segneten die junge Geistliche mit einem persönlich ausgewählten Spruch und entsendeten sie so in den neuen Dienst.

 

In den zweieinhalb Jahren ihres Vikariats an der Lenne hat Christine Köntopp Spuren hinterlassen. So folgte ihr die Gemeinde willig, als sie die Gottesdienstbesucher bat, zusammen mit ihr den Psalm 23 auswendig zu sprechen.

 

Christine Köntopp hatte den bekannten Bibeltext, der mit den Worten „Der Herr ist mein Hirte, mir wird an nichts mangeln“ beginnt, auch in den Mittelpunkt ihrer Predigt gestellt. Für sie ist dieser Psalm Davids ein Kraftsatz, der ihr nicht nur zur Selbstberuhigung diene, sagte Christine Köntopp. „Aus diesen Spruch, der schon durch unzählige Münder gegangen ist, klingt das lebendige Wort Gottes.“

 

Mit dem Abschluss des zweieinhalbjährigen Vikariats und dem Erwerb des zweiten theologischen Staatsexamens vor einigen Wochen hat Christine Köntopp ihre theologische Ausbildung abgeschlossen. „Sie kann jetzt als Hirtin ihre eigene Gemeinde führen.“ So umschrieb es Pfarrer Dirk   Grzegorek.

 

Christine Köntopp stammt aus Hemer. Auf ihren Traumberuf hat sie sich gründlich und umfassend vorbereitet. Nach dem Abitur verließ sie ihre Heimatstadt und zog für ein diakonisches Jahr nach London. Dort engagierte sie sich in zwei Gemeinden in der Jugendarbeit. Eigentlich hätte sie danach sofort mit dem Theologiestudium beginnen können. 

Zunächst absolvierte sie im niedersächsischen Krelingen zwei Jahre lang ein freiwilliges Vorstudium und lernte dabei unter anderem Hebräisch und Altgriechisch. Darauf folgte das eigentliche Studium der Theologie in Leipzig und in Mainz.

 

In Leipzig war sie als evangelische Studentin Mitglied der katholischen Studentengemeinde. Nach dem ersten theologischen Examen lebte und arbeitete sie weitere zwei Jahre in Mainz als Studienleiterin im Philipp-Jakob-Spener-Studienhaus. In dieser Wohn- und Lehreinrichtung, der aus einem Bibel- und Gebetskreis hervorgegangen ist, leben knapp zehn junge Protestanten, Katholiken und Freikirchler als Studierende zusammen. 

Nach dem Wechsel vom Main zum Vikariat an der Lenne hatte sie ihren theologischen Standpunkt wie folgt formuliert: „Eine herzliche Jesusfrömmigkeit – darum geht es, würde ich sagen.“ Diese Frömmigkeit hat sie in Werdohl erlebt und zwar nicht nur beim bewegenden Abschiedsgottesdienst. ©WT

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