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Lasst uns miteinander.... fröhlich sein!

3.5.2019

Beim Programm der Bühnenmäuse des CVJM Lüdenscheids wurden die bekanntermaßen etwas träge sauerländische Gesichtsmuskulatur herausgefordert. Die 150 Haupt- und Ehrenamtlichen der KG Meinerzhagen hatten bei der Theatervorstellung sichtlich ihre Freude (Foto: Haidle)
Beim Programm der Bühnenmäuse des CVJM Lüdenscheids wurden die bekanntermaßen etwas träge sauerländische Gesichtsmuskulatur herausgefordert. Die 150 Haupt- und Ehrenamtlichen der KG Meinerzhagen hatten bei der Theatervorstellung sichtlich ihre Freude (Foto: Haidle)

MEINERZHAGEN + Der rote Theatervorhang öffnet sich. Im Publikum der Aula des Ev. Gymnasiums lehnen sich rund 150 Frauen und Männer zurück. Und dies zu Recht. Denn die geladenen Gäste des Mitarbeiterfestes der Kirchengemeinde Meinerzhagen dürfen heute einmal ausruhen. Pfarrerin Petra Handke und Pfarrer Klaus Kemper-Kohlhase freuen sich auf einen geselligen, zwanglosen Abend. Wohltuend, dass die heutige Feier ohne lange Reden oder Ehrungen auskommt. „Lasst und miteinander singen, loben, danken dem Herrn“ ertönt es stimmkräftig. Martina Kämper ist seit sieben Tagen als Pfarrerin im Probedienst der Gemeinde unterwegs. Sie wählt als Vorstellung in diesem Rahmen ein fröhliches Lied. Wie eine Einstimmung zu: Lasst uns miteinander singen, lachen, fröhlich sein!

 

Die Bühnenmäuse des CVJM Lüdenscheids fordern die bekanntermaßen etwas träge sauerländische Gesichtsmuskulatur heraus. Ihre humorvolle, unverfrorene Komödie „Der geliehene Opa“ gibt Anregungen,

wie sich manch eine Situation auflockern lässt, leiht man sich eine fremde

Person aus. Nicht rent a car, sondern rent a person. Diese Option hat sicher schon manch ein Ehrenamtler herbeigesehnt, wenn trotz persönlichem Einsatz doch zu wenig helfende Hände da sind. Schaut man durch die Reihen, kann man phantasieren, welche Dienste die Personen im Gemeindealltag ausführen.

 

Die 'Jungblütler' waren beim Mitarbeiterfest ebenfalls dabei (Foto: Haidle)

 

 

Da sind die Jungblütler, noch verspielt und verrückt, und Golden Ager, schon erfahren und gereift, und einiges dazwischen. Verbinden tut alle eine freiwillige Aufgabe. So wie einst auch die Hauptamtlichen. Die können sich selbst gut an ihre Ehrenämter erinnern. Beide Meinerzhagener Pfarrer eint die früh begonnene Arbeit im Kindergottesdienstteam. Auch weitere Freiwilligendienste haben sie stark geprägt. Auf die Frage, welches Ehrenamt sie einen Monat lang im Rollentausch übernehmen würde antwortet Petra Handke begeistert: „Den Altarschmuck herrichten!“, denn dieser Anblick erfülle sie immer mit Freude. Und es sollte bitte nichts mit Schreibtisch sein, vielmehr praktisch kreativ. Ob sich allerdings jemand freiwillig einen Monat in die Rolle der Pfarrerin begeben würde, bleibt fraglich. Wie viel stressiger wäre dieser Beruf, wie einsam und mitunter langweilig, gäbe es nicht die vielfältig Helfenden.

 

Pfarrerin Petra Handke (l.) und Pfarrer Klaus Kemper-Kohlhase freuen sich mit ihrer neuen Kollegin - Pfarrerin Martina Kämper (m.) - über das gesellige Mitarbeiterfest (Foto: Haidle)

 

 

Herausforderungen und Spannungen bleiben nicht aus, denn Gemeinde ist eben kein berechnendes Computerprogramm, sondern ein lebendiges Geflecht. Dort gibt es noch Vorbilder. Wenn einem Mitsiebziger nachgesagt wird, dass dessen „Glas stets halb voll ist“ und dass dieser Macher bei allem Einsatz immer noch mit Fröhlichkeit besticht, dann ist dort Achtung und Dankbarkeit zu spüren. Genau so wie für Diejenigen, die sich den weitaus ungesehenen Aufgaben mit Treue widmen.

 

Beim gemeinsamen Essen in der Mensa bietet sich ein vertrautes Bild aus Großveranstaltungen. Ein Magnet scheint alle zueinander gezogen zu haben, die sich eh bereits gut kennen. Der heiteren Stimmung tut das keinen Abbruch. Anscheinend ist es einfacher ein WIR zu teilen, wenn alle einmal gleich sind: Alle sitzen, keiner rödelt. Man ist nicht an den Orten, an denen auch Frusterfahrungen liegen, sondern versammelt sich zum lachen und trinkt auch mal „katholische Getränke“: Bier und Wein.

Pfarrer Kemper-Kohlhase ist dankbar. Im Alltag bleibt sein persönliches Ziel weiter offenen Auges für die Mühen der Mitarbeitenden zu sein und nicht an Worten der Wertschätzung zu sparen.

 

Alles hat seine Zeit! Das Schaffen wie das Ausruhen wie das Feiern. Oder: Ein Dankeschön hören wie ein Danke aussprechen. Oder aber eines lesen:

Danke allen, die dann doch nicht untätig waren und dieses Fest mit ihren Überlegungen, Finanzen, ihrer Muskelkraft und Herzlichkeit ermöglicht haben. Vergelt’s Gott! ©CH

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