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Nachruf auf Clifford Roberts
11.1.2021
LÜDENSCHEID/FREETOWN (Sierra Leone) + Um Clifford Roberts, der im Alter von 76 Jahren in Freetown (Sierra Leone) verstorben ist, trauern nicht nur seine Angehörigen und Freunde vom CVJM Sierra Leone, sondern auch zahlreiche Mitglieder der zum CVJM-Kreisverband gehörenden Vereine. Normalerweise wären Mitglieder hiesiger CVJMs in das westafrikanische Land gereist, um an der Beisetzungsfeier für ihren guten Freund am 10. Januar teilzunehmen. Doch das war wegen der Pandemie bedauerlicherweise nicht möglich. Etliche CVJM-Mitglieder nutzten jedoch die Möglichkeit, die Gedenkfeier und die bewegenden Beisetzungsfeier für ihn (am 8. und am 9.Januar) per Livestream zu verfolgen.
Clifford Roberts war neben seinen beruflichen Tätigkeiten als Lehrer und als Dozent für Agrarwissenschaften ehrenamtlich in der methodistischen Kirche und als Leiter der ersten landwirtschaftlichen CVJM-Projekte in Sierra Leone aktiv, die vom hiesigen Kreisverband unterstützt wurden. Durch diese bestanden seit 1985 enge Kontakte zwischen ihm und dem CVJM-Kreisverband Lüdenscheid, die durch Besuche und Gegenbesuche intensiviert wurden. Da seine ehrenamtlichen Tätigkeiten in vielen nationalen und internationalen Organisationen ihn zu zahlreichen Tagungen und Kongressen ins Ausland führten, hatte er oft Gelegenheit, Abstecher nach Deutschland zu machen und zu Besprechungen der von ihm betreuten Projekte anzureisen.
Dazu gehörte ein über viele Jahre von ihm auf afrikanischer Seite gewissenhaft verwaltetes Projekt, durch das die Schul- und Berufsausbildung von Jugendlichen in Sierra Leone unterstützt wurde und für das auf deutscher Seite Günter Ozdyk (CVJM Lüdenscheid-West e.V.) verantwortlich zeichnete. Die geförderten Schüler und Auszubildenden mussten Clifford Roberts in regelmäßigen Abständen ihre Lernerfolge nachweisen, um in der Förderung bleiben zu können. Viele von ihnen haben inzwischen eine gute Anstellung in Sierra Leone.
Der Mann, der die schwierigen Zeiten in den ersten Jahren der Unabhängigkeit seines Heimatlandes von England und des 11-jährigen Rebellenkriegs in Sierra Leone miterlebt hatte, musste sich in den letzten Jahren mehrfach in London medizinisch behandeln lassen. Eine für 2020 geplante Behandlung konnte Corona-bedingt nicht mehr stattfinden. Die Traueranzeige der Familie für den jetzt an seinem schweren Leiden Verstorbenen endet mit den Worten. „Möge Gott euch alle segnen und Cliffords sanfte Seele in Frieden mit dem Herrn ruhen lassen“. In Lüdenscheid und Umgebung werden alle, die ihn gekannt haben, ihn in liebevoller Erinnerung behalten.©ih