Artikel Archiv

Karnevalswochenende und Valentinstag: Da dachte ich an Spaß und Freude und wollte etwas zu dem Spruch schreiben: „Lieber einen guten Freund verlieren, als einen guten Witz auslassen!“. „Vielleicht liefert mir die ‚frohe Botschaft‘ vom Sonntag etwas zum Thema?“, dachte ich. Stattdessen Ernüchterung: Da ist von einem Aussätzigen, einem schwerkranken Menschen die Rede! Wie passt das jetzt zusammen? Wie so oft hilft mir ein Perspektivwechsel. Wenn ich nicht auf der Sonnenseite des Lebens inmitten der Fröhlichen und Verliebten stünde, sondern so schwer krank wäre, dass mich die Gesellschaft sogar ausstößt, wie damals den Schwerkranken, dann hätte ich bestimmt keine Freude mehr. Welch ein trauriger Gedanke! Wie gut, dass ich gesund bin, denke ich mir und kann nur erahnen wie sich wohl ein totkranker Mensch fühlen mag. Da ist vielleicht keine Freude, kein Spaß und sicher kein Schmetterling im Bauch. In der ‚frohen Botschaft‘ steht jedoch, wie der Aussätzige zu Jesus geht und ihn um Heilung bittet. Da kommt meine nächste Ernüchterung: Jesus sagt nur „werde rein“ und bittet den Mann, sich die Heilung bestätigen zu lassen und darüber zu schweigen. Warum denn das? Stattdessen erzählt der Mann jedem – gefragt oder ungefragt – was mit ihm geschehen ist. Die Freude über seine Heilung platzt förmlich aus ihm heraus. Jetzt ist auch er auf der Sonnenseite des Lebens angekommen! Aber Jesus hatte wahrscheinlich einen anderen Plan: Er wollte vielleicht, dass der Mann seine schlimme Vergangenheit hinter sich lässt und dass dieses wunderbare Ereignis im Verborgenen bleibt. Da wurde mir klar: „Keine Geschichte auslassen!“ war auch schon zu Jesu Zeiten ein Thema.