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Alles wird gut!
21.2.2021

Alles wird gut! Im Frühjahr 2020 malten Italiener und Spanier Regenbogen und hängten sie in Fenstern und Türen auf, manchmal auch mit diesem Text versehen: Alles wird gut! In den ersten Wochen der Corona-Pandemie war es der Appell, sich von der Krise nicht unterkriegen, den Kopf nicht hängen zu lassen und positiv in die Zukunft zu blicken. Inzwischen ist ein Jahr vergangen, hier und da sehen wir auch in unseren Fenstern noch ausgemalte Regenbogen. Doch Kontaktbeschränkungen, Sorgen, Traurigkeit und dünne Nervenkostüme belasten und erschöpfen uns. Fast mögen wir nicht mehr dem Wort „Alles wird gut!“ glauben.
Diese Botschaft stammt aus dem alttestamentlichen Lesungstext des morgigen Sonntags. Gott setzt den Regenbogen nach dem Ende der großen Flut als Zeichen seines Bundes mit Noah und den Menschen an den Himmel. „Alles wird gut! Ich, euer Gott, bin da! Ich bleibe bei euch! Nie mehr soll eine Flut kommen und die Erde verderben!“
Kaum zu glauben? Zumindest in diesen schwierigen Zeiten fällt uns das schwer. „Schau zuversichtlich in die Zukunft!“ ist sicher einfacher gesagt als getan. Wie soll das gelingen, wenn das Herz schwer ist und die Sorge um einen nahen Menschen oder der Verlust eines lieben Angehörigen das Herz zerreißt? Wie soll es denn weitergehen?
Mit diesem ersten Fastenwochenende beginnt die Zeit der Vorbereitung auf das Osterfest. Jetzt nicht auch noch fasten, wird manch eine/r denken. „Sieben Wochen ohne Blockaden“, regt die evangelische Kirche an. „Es geht! Anders.“ lautet der Impuls der katholischen Kirche. Denk-Blockaden lösen und einen Blickwechsel wagen, denn es geht auch anders!
Vor einigen Jahren hat unsere geliebte Pfarrerin Moni Deitenbeck-Goseberg gesagt: „Ich faste in diesem Jahr Verzagtheit!“ Nehmen wir sie beim Wort! Dann wird alles gut

Johanna Henrichs gehört zur Katholische Kirchengemeinde
St. Petrus und Paulus, Lüdenscheid