Artikel Archiv

Kirchenkreis organisiert Hilfe

24.7.2021

Die Möbelbörse des Diakonischen Werks in Plettenberg wurde von der Hochwasser-Katastrophe schwer getroffen. Das Gebäude hat weitreichende Schäden erlitten und nahezu die komplette Inneneinrichtung und Waren sind nach dem Hochwasser unbrauchbar und müssen entsorgt werden (Foto: EKKLP)
Die Möbelbörse des Diakonischen Werks in Plettenberg wurde von der Hochwasser-Katastrophe schwer getroffen. Das Gebäude hat weitreichende Schäden erlitten und nahezu die komplette Inneneinrichtung und Waren sind nach dem Hochwasser unbrauchbar und müssen entsorgt werden (Foto: EKKLP)

KIRCHENKREIS + Die furchtbare Hochwasser-Katastrophe in der vergangenen Woche hat viele Opfer gefordert und entsetzliche Spuren der Verwüstung hinterlassen. Auch in der unmittelbaren Nachbarschaft, in Hagen und in Altena, sind schlimmste Schäden entstanden. In die Städte und Orte im Ev. Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg sind weitgehend vor großen Schäden bewahrt worden. Und dennoch sind im Lenne- und Volmetal die Spuren der Hochwasser-Katastrophe sichtbar. Vor vielen Häusern stehen Berge von Sperrmüll, was das Ausmaß der Flut auf den Straßen und Grundstücken erahnen lässt.

 

Die Schäden an den kirchlichen Gebäuden halten sich ebenfalls in Grenzen. Davon machte sich Christof Grote, Superintendent des heimischen Kirchenkreises, in dieser Woche selbst ein Bild. Gemeinsam mit Christa Woschée, Architektin und verantwortlich für die Gremienberatung für technische Bauangelegenheiten im Kirchenkreis, reiste er an verschiedene Orte im Kirchenkreis, um sich aus erster Hand zu den Schäden zu informieren. „Es gibt an verschiedenen Orten Kleinschäden, vor allem durch Wassereintritt in Kellern. Aber generell haben wir bei unseren Gebäuden noch Glück im Unglück gehabt. Traurige Ausnahme ist hierbei aber die Möbelbörse des Diakonischen Werks in Plettenberg. Hier sind die Räumlichkeiten kom­plett geflutet worden und es ist großer Schaden entstanden“, blickt der Superintendent auf die eigene Gesamtlage.

 

In der Möbelbörse laufen derzeit die Aufräumarbeiten. Der Gesamtschaden ist dabei noch nicht absehbar. Klar ist nur: Das komplette Gebäude hat einen weitreichenden Wasserschaden erlitten und mehr als 90% der gesamten Waren und Inneneinrichtung sind unbrauchbar. Die Möbelbörse kämpft nun darum in absehbarer Zeit wieder öffnen zu können. Dies wird aber aufgrund der gesamten Schäden noch Wochen dauern.

 

Die Katastrophe hat aber auch eine riesige Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. In der Super­intendentur sind etliche Anfragen eingegangen, wie passende Sachspenden an Betroffenen gelangen können. Hier verweist der heimische Kirchenkreis auf das Spendenportal des Nachbarkirchenkreises Iser­lohn (https://padlet.com/digitalekirche1/hochwasserhilfe), weil dort die Not noch viel größer ist.

 

Direkt nach dem Bekanntwerden der Katastrophe hatte der Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg am vergangenen Sonntag eine Sonderkollekte für die Opfer der Flut in unserer Region in den Gottesdiensten seiner Kirchengemeinden erbeten. Zudem wurde Spendenkonto eingerichtet, über das man jederzeit schnell und direkt Geld spenden kann (https://www.kd-onlinespende.de/projekt/hochwasserhilfe-kirchenkreis/display/link.html).

 

In einer Woche sind hier bereits über 18.000 € an Spenden eingegangen. Diese Gelder sollen nun zeitnah an die Hilfebedürftigen weitergeleitet werden. Dafür hat der Kreissynodalvorstand des heimischen Kirchenkreises folgendes Vorgehen beschlossen:

 

- Von der Hochwasser-Katastrophe Betroffene aus dem Ev. Kirchenkreis Lüdenscheid-Pletten­berg können als Soforthilfe max. 300 € für dringend notwendige Anschaffungen aus den kreiskirchlichen Spenden- und Sonderkollektenmitteln erhalten (z.B. für Kleidung, aber auch Ersatz von Waschmaschinen, Kühlschränken etc.).

 

- Die Verteilung ist so geregelt, dass Betroffene sich an die Kirchengemeinden vor Ort wenden können und durch die Pfarrer/innen und Presbyteriumsvorsitzenden nach Prüfung der Sach­lage die Gelder beim Kirchen­kreis angefordert werden.

 

- Sollten mehr Anfragen eingehen als Geld vorhanden ist, entscheidet die Reihenfolge der Meldung. In unserem Kirchenkreis nicht verbrauchte Spendenmittel werden an die Ev. Kirchenkreise Iserlohn und Hagen weitergeleitet, um dort die Not zu lindern.

 

„Dass eine Unterstützung von 300 € nur ein kleiner Beitrag angesichts der Gesamtschäden für die Betroffenen sein kann, ist dabei klar - aber eben doch ein Beitrag, der zeigen kann, dass Kirche hilft. Wir sind sehr dankbar, dass in kurzer Zeit schon viele Spenden eingegangen sind. Wir bitten aber weiterhin um Spenden für die Betroffenen in unserer Region. Mit dieser gezielten Hilfe können wir noch mehr Menschen in unsrem Kirchenkreis sowie in den benachbarten Kirchenkreises Hagen und Iserlohn unterstützen“, so Christof Grote. ©EKKLP

Superintendent Christof Grote (r.) machte sich gemeinsam mit Architektin Christa Woschée ein Bild der Schäden an kirchlichen Gebäuden im Kirchenkreis. Hier informiert Peter Winkemann, Presbyteriums-Vorsitzender der Ev. Kirchengemeinde Plettenberg, über die Schäden in der Martin-Luther-Kirche. Das Wasser war hier in den Kellerbereich geflossen. Mit viel Einsatz der Gemeindemitglieder am Unglückstag konnte aber größerer Schaden vermieden werden (Foto: EKKLP)
Superintendent Christof Grote (r.) machte sich gemeinsam mit Architektin Christa Woschée ein Bild der Schäden an kirchlichen Gebäuden im Kirchenkreis. Hier informiert Peter Winkemann, Presbyteriums-Vorsitzender der Ev. Kirchengemeinde Plettenberg, über die Schäden in der Martin-Luther-Kirche. Das Wasser war hier in den Kellerbereich geflossen. Mit viel Einsatz der Gemeindemitglieder am Unglückstag konnte aber größerer Schaden vermieden werden (Foto: EKKLP)

zurück zur Übersicht