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"Deiner Seele ein Zuhause"

26.10.2021

Die Apostelkirche gilt als großes Schmuckstück, muss jedoch dringend saniert werden. (Foto: Jona Wiechowski)
Die Apostelkirche gilt als großes Schmuckstück, muss jedoch dringend saniert werden. (Foto: Jona Wiechowski)

HERSCHEID + Von einem „besonderen Tag für Herscheid“ sprach Superintendent Dr. Christof Grote bei einem Erntedank-Familiengottesdienst und dem Start der Spendenaktion für Herscheids dringend sanierungsbedürftiges Wahrzeichen: die Apostelkirche (erstmals erwähnt im Jahr 1072). Unter dem Motto „Deiner Seele ein Zuhause“ möchte die Evangelische Gemeinde ungefähr 200 000 Euro sammeln, sodass alle Baukosten gestemmt werden können. Denn es gibt viel zu tun: Sorgen bereiten nicht nur ein bröckelndes Mauerwerk und verschmutzte Wände. Auch eine neue Heizung und eine Klimaanlage werden unbedingt gebraucht, um das aktuelle Schimmelproblem in der Kirche zu lösen. Insgesamt sind für die Sanierung rund 1,36 Millionen Euro notwendig, wobei es etwa 550 000 Euro Fördermittel von der Bundesregierung und 135 000 Euro aus dem heimischen Kirchenkreis gibt. 240 000 Euro kann die Evangelische Gemeinde Herscheid aus eigenen Mitteln bereit stellen. Der Restbetrag muss über Kredite finanziert werden.


Deshalb sollen natürlich so viele Spenden wie nur irgendwie möglich zusammenkommen. Einen ersten wichtigen Beitrag leistete das Gemeindefest im Anschluss an den Erntedank-Familiengottesdienst: Hier wurden bereits fleißig Spenden gesammelt. Wetterbedingt konnte die Veranstaltung zwar nicht wie eigentlich geplant unter freiem Himmel auf dem Kirchplatz stattfinden, doch auch im Martin-Luther-Haus wartete auf die Besucher ein buntes Programm, das von Herscheids evangelischen Kindertagesstätten organisiert wurde. Während sich die Kinder über Bastelaktionen freuten, konnten sich die Erwachsenen mit herzhaften Leckereien vom Grill und Kuchen stärken. Gegen einen Obolus wurden zudem Postkarten, Jutebeutel und hölzerne Kreuze angeboten. Wer wollte, konnte sich selbstverständlich auch noch genauer über die Sanierungsarbeiten informieren. Diese könnten dann schon im nächsten Jahr starten, wie Architektin Cathrin Brückmann aus Halver ankündigte. Sie ist zusammen mit Architekt Michael Fries von der Evangelischen Kirche Westfalen sowie Denkmalpflegerin Danae Votteler vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe für die Sanierung zuständig. Die Arbeiten könnten durchaus bis Weihnachten 2023 abgeschlossen sein. Bis dahin hätte die Evangelische Gemeinde die Möglichkeit, auf die Räumlichkeiten der Katholischen Kirche auszuweichen.


Helfer für „offene Kirche“ gesucht
Wer die Apostelkirche vor dem Start der Sanierungsarbeiten noch besichtigen möchte, hat aktuell jeden Mittwoch von 16 bis 18 Uhr die Gelegenheit dazu. In diesem Zeitraum ist die Kirche für alle interessierten Besucher geöffnet. Sie können dort zur Ruhe kommen, eine Kerze entzünden oder ihre Gedanken, Bitten und Gebete in ein Gästebuch schreiben. Außerdem stehen Mitglieder der Evangelischen Gemeinde Herscheid bereit, um Fragen zur Apostelkirche und deren Geschichte zu beantworten. Damit dieses Angebot der „offenen Kirche“ langfristig bestehen bleiben kann, wird noch personelle Verstärkung gesucht. Wer sich für die Apostelkirche interessiert und gern mit Menschen in Kontakt kommt, bringt bereits alle Voraussetzungen mit. Interessierte können sich bei Herscheids Pfarrer Bodo Meier (Telefonnummer: 02357/1719708) melden. ©mg

Sie planen die Sanierung: (v.l.n.r.) Architekt Michael Fries, Denkmalpflegerin Danae Votteler und Architektin Cathrin Brückmann. (Foto: Jona Wiechowski)
Sie planen die Sanierung: (v.l.n.r.) Architekt Michael Fries, Denkmalpflegerin Danae Votteler und Architektin Cathrin Brückmann. (Foto: Jona Wiechowski)

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