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Gambia - kleinstes Land Afrikas
11.7.2022

SCHALKSMÜHLE + In Wort und Bild gewährte das Ehepaar Dorothea und Volker Lohmann am Donnerstag im Heedfelder Gemeindehaus Einblick in seine Arbeit in Gambia, dem kleinsten Land Afrikas. Auf Einladung des Männerkreises der Evangelischen Kirchengemeinde Hülscheid-Heedfeld nahm das Ehepaar in das westafrikanische Land, das auch als „The smiling coast of Africa“ bekannt und vollständig vom Senegal umgeben ist, mit. Derzeit auf Heimaturlaub, berichteten die Lüdenscheider über ihre Tätigkeit bei der Organisation „Coworkers“ (früher Christliche Fachkräfte International), die praktische Entwicklungsarbeit leistet, mit lokalen Partnern zusammenarbeitet und Eigenständigkeit fördert.
Wie sie berichteten, verbrachten Dorothea und Volker Lohmann die letzten drei Jahre in Gambia: Volker Lohmann als Kfz-Meister mit der Ausbildung von Lehrlingen im Kfz-Bereich befasst, Dorothea Lohmann als Englischlehrerin. „Wir haben viel Segen im Leben erfahren“, führten sie aus. Wunsch sei es gewesen, davon etwas zurückzugeben. Im Anschluss an ihren Heimaturlaub werden sie noch einmal für zwei Jahre nach Gambia, wo sie im „House of Skills“ in Tanji ihre Berufserfahrung weitergeben und Hilfe zur Selbsthilfe leisten, gehen. Wie er schmunzelnd erzählt, war Volker Lohmann zuvor „noch nie aus Brügge herausgekommen.“ Tanji, ein kleines Fischerdorf an der Küste, sei durch seinen Fisch – „The best fish ever“ – bekannt. Anhand zahlreicher Bilder ließ das Ehepaar, das in der Evangelisch-Freikirchlichen (Baptisten)Gemeinde an der Berliner Straße in Lüdenscheid seine geistliche Heimat hat, an seinem Leben und Wirken in Afrika teilhaben. Zugute beim Einleben in Gambia sei ihnen gekommen, dass in der früheren englischen Kolonie Englisch die Amtssprache sei.
Begleitet werde das Projekt von der evangelischen Kirche in Gambia. 70 Prozent der Lehrlinge, die geschult werden, seien Christen, 30 Prozent Moslems. Das Zusammenleben zwischen Christen und Moslems verlaufe in Gambia sehr friedlich. Gambia habe nie einen Bürgerkrieg erlebt. Volker Lohmanns derzeit vier Lehrlinge, den alten Wagen, den diese während der Ausbildung komplett auseinandergebaut, repariert und wieder zusammengebaut haben, und viele Dinge des täglichen Lebens, die in Afrika anders sind als hierzulande wie das Prepaid-Verfahren beim Strom, lernten die Zuhörer bei dem lebendig und anschaulich dargebotenen Vortrag kennen. „Viele Autos haben in Afrika ein zweites Leben“, meinte der Kfz-Meister. Die Emissionen, die hierzulande vermieden werden sollen, kämen dann eben von dort. Sie seien ja nicht verschwunden. Auch auf die von der Großbäckerei Kamps in Tanji aufgebaute Bäckerei, die (durch den Ukrainekrieg) um 50 Prozent gestiegenen Rohstoffpreise und die kaum vorhandene Landwirtschaft im Land gingen die Lohmanns ein. Über die Zubereitung der Hirsegräser, die früher als Nahrungsmittel dienten, wisse heutzutage kaum noch jemand Bescheid. Hauptnahrungsmittel seien Fisch und Reis. In Haus und Garten, Werkstatt und Gemeindeleben gewährte das Ehepaar einen Blick. ©ms