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Ist schon wieder Weihnachten? Nein, noch nicht ganz. Aber Weihnachten ist nicht der einzige Tag, der sich alle Jahre wieder wiederholt. Neben Feiertagen, Geburtstagen, Hochzeitstagen…, gibt es viele besondere Tage, die jährlich wiederkehren. Die können echt witzig sein: Diesen Sonntag, den 17.07 ist zum Beispiel „Tag des gelben Schweines“ und „Welt-Emoji-Tag“. Andere sind sehr ernsthaft und bedeutsam: es ist auch „Internationaler Tag der Gerechtigkeit“.

Und dann gibt es Gedenktage. Sie erinnern an Ereignisse, die die Gesellschaft prägen Zum ersten Mal müssen wir in diesem Jahr zum Beispiel der Hochwasserkatastrophe von 2021 gedenken.

Ich habe mich gefragt, ob man diese Tage demütig und trauernd begehen sollte. Das Ereignis war schrecklich, es hat viele Menschenleben nachhaltig verändert.

Aber gäbe es auch etwas zu feiern? Feiern, was noch da ist. Diejenigen feiern, die nicht aufgegeben haben und um ihre Existenz kämpfen. Diejenigen feiern, die mit angepackt und geholfen haben.

Die Bibel erzählt, es gibt für alles eine rechte Zeit. Manche Zeiten sind traurig und manche fröhlich. Beides ist richtig und wichtig. Für einige Tage wird jeder und jede selbst schauen müssen, welches Gefühl heute vorherrschen soll. Und dann darf das Gefühl sein. Man darf es zulassen, es mit seinen Mitmenschen und mit Gott teilen. Denn Gott kennt alle Facetten des Lebens und steht uns bei, beim ausgelassenen Feiern und stillem Leiden.

Dieser Gedanke gibt mir Sicherheit, zuzulassen was ich fühle und mich den Tagen offen zu widmen, die mir begegnen. Das wünsche ich Ihnen und Euch auch. Und zwar alle Jahre wieder.

Einen gesegneten Sonntag wünscht Ihnen

Elena Giannis, Katholische Pastoralassistenit im Bistum Essen