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950 Jahre: Ort der Verkündigung feiern
18.10.2022

LÜDENSCHEID + Mit einem Festgottesdienst, dem ein Empfang folgte, erreichten die Veranstaltungen zum Jubiläum „950 Jahr Erlöserkirche“ am 2. Oktober ihren Höhepunkt. Gemeindepfarrer Holger Reinhardt, der gemeinsam mit Pfarrer Jürgen Jerosch für die Liturgie zuständig war, konnte zahlreiche Gäste an dem Ort in der ältesten Kirche Lüdenscheids willkommen heißen, an dem seit 1072 Vieles unter dem Vorzeichen „Suchet der Stadt Bestes“ steht. Anlässlich des Jubiläums gelte es vor allem, Gott zu danken und ihn zu ehren – im Vertrauen darauf, dass er auch in der heutigen Zeit und in der Zukunft gegenwärtig bleibt.
Ein Grußwort des Ev. Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg und Glückwünsche des Synodalvorstandes überbrachte Superintendent Dr. Christof Grote. Er bezeichnete die Erlöserkirche, in der Scharen von Menschen getauft, konfirmiert und getraut worden sind, und unzählige Gottesdienste und Feiern stattgefunden haben, als „lebendigen Ort der Verkündigung und des Lobes Gottes, an dem Gottes Segen sichtbar wird“.

Seinem Aufruf zum Loben und Danken folgte die Gemeinde, indem sie das Lied „Lobe den Herren“ anstimmte. In Vertretung von Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, hielt Pfarrer Ulf Schlüter, Vizepräsident der Evangelischen Kirche von Westfalen, die Festpredigt. Er erinnerte an den Baumeister Engelbert Kleinhanz, den „Tiroler“, der die Erlöserkirche 1826 fertigstellte. Für den Tag der Einweihung galt der Spruch aus 1. Könige 8,27: „Aller Himmel Himmel können dich nicht fassen; und wie sollte es denn dieses Haus tun, das ich gebaut habe.“ Schlüter erklärte: „Es ist ein Segen, dass es dieses Haus mit der Inschrift ‚Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben‘ über dem Kanzelaltar gibt.“ Es sei wichtig, daran zu glauben, dass Gott einen Plan hat und die Menschen die Welt nicht für sich verfügbar machen können. In seiner Ansprache hieß es: „Wir können Gott unser unverfügbares Leben anvertrauen. Sein Plan für uns besteht darin, dass er sich uns mit großer Liebe zuwendet“.
Die musikalische Gestaltung des Festgottesdienstes hatte die Heinrich-Schütz-Kantorei gemeinsam mit Petra König-Gurian (Sopran), Johannes Gehring (Violine), Irina Tseytlina (Orgel), der Kantorei Halver und dem Instrumental-Consort unter der Leitung von Kreiskantor Dmitri Grigoriev übernommen. Der Chor und die Instrumentalisten präsentierten Werke von J.S. Bach, den Schlusschor aus dem Oratorium „Elias“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy, „Notre père“ von Maurice Duruflé, „Dona nobis“ – ein Werk des Chorleiters Dmitri Grigoriev, sowie im Wechsel mit der Gemeinde bekannte Lieder wie „Nun danket alle Gott“. Vom hohen Niveau der musikalischen Leistungen war man so begeistert, dass man immer wieder Beifall spendete und der Schlussapplaus kein Ende nehmen wollte. Die Kollekte war je zur Hälfte für die Sanierung des Kirchturms und für „Brot für die Welt“ bestimmt.

Beim anschließenden Empfang im vollbesetzten Gemeindezentrum konnte Pfarrer Reinhard zahlreiche Gemeindeglieder, Vertreter der verschiedenen Lüdenscheider Gemeinden und Institutionen begrüßen. Zudem waren viele schriftliche Grüße eingetroffen. In Vertretung von Bürgermeister Wagemeyer gratulierte Ratsherr Norbert Adam, der selbst zur Gemeinde gehört und von dem „wunderbaren“ Festgottesdienst beeindruckt war, zum 950. Geburtstag der Erlöserkirche. Gleichzeitig wünschte er der Gemeinde für die nächsten Jahre Gottes reichen Segen. Zu den Gratulanten gehörten zudem Irmtraut Huneke, Vorsitzende der Evangelischen Allianz Lüdenscheid, Pastor Ulrich Schmalenbach, der als Präsent der katholischen Gemeinde St. Medardus eine Kerze überreichte, Markus Bühler von der Evangelisch Freikirchlichen Gemeinde Lüdenscheid, der manchmal Andachten in der Erlöserkirche hält und Pfarrer Rainer Gremmels von der Christuskirchengemeinde, der Pfarrer Reinhardt Geschenke für das Presbyterium übereichte. Der Gemeindepfarrer richtete schließlich Dankesworte an alle, die zum Gelingen des Festprogramms beigetragen hatten, insbesondere an den „Arbeitskreis Kirchenjubiläum“ und an Klaus-Ulrich Rüping, der den Kalender und das Fotobuch zum 950-jährigen Bestehen der Erlöserkirche zusammengestellt hatte. ©ih

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