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Novemberblues

13.11.2022

Das Wort zum Sonntag heute mit Gedanken von Hans-Günter Schlanzke, Christliche Gemeinde Lüdenscheid. (Grafik: EKKLP)
Das Wort zum Sonntag heute mit Gedanken von Hans-Günter Schlanzke, Christliche Gemeinde Lüdenscheid. (Grafik: EKKLP)

Kennen sie das auch? Mir passiert es häufig nach der Zeitumstellung Ende Oktober. Schlechtes Wetter, viel zu wenig Sonne und das schier endlose Grau legen sich dann wie ein schwerer Mantel auf mein Gemüt. Novermerblues. Gedrückte Stimmung, Müdigkeit und Antriebslosigkeit bestimmen meine Tage. Nichts geht mehr. Wie kann man sie abwehren, die Winterdepression und auch in dunklen Tagen für eine positive Stimmung sorgen? Vielleicht so, wie einmal Luther erging.

 

Es war still geworden in seinem Studierzimmer. Tiefe Schwermut und Verzweiflung bringen den Reformator zum Verstummen. Katharina, seine Frau macht sich ernste Sorgen. Kurz entschlossen zieht sie sich schwarze Kleider an, klopft an die Zimmertür. Luther sieht erschrocken auf. „Wer ist denn gestorben?“ fragt er ängstlich. „Gott,“ entgegnet Käthe. „Gott ist gestorben! Wenn du nicht mehr arbeitest und betest, sprichst uns singst, dann ist Gott tot und hat keine Macht.“

 

Wie ein Blitz trifft es Luther. Zum Verweifeln ist kein Grund. Jesus lebt und ist der Sieger. Wie kann er da leben als sei er tot? Sowas geht gar nicht. Wie eine helle Sonne bricht sein Heiland durch die Nebelwand der Depression. Angst und Sorgen müssen weichen.

 

Ein Liedtext von Hans-Dieter Huesch kommt mir in den Sinn: „Was macht, dass ich so furchtlos bin an vielen dunklen Tagen? Es kommt ein Geist in meinen Sinn will mich durchs Leben tragen.“

Einen gesegneten Sonntag wünscht Ihnen

 

 

Hans-Günter Schlanzke, Christliche Gemeinde Lüdenscheid

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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