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Kirchen und Energiekrise
29.11.2022

KIERSPE + Die Energiekrise in Folge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine macht auch vor den Kirchen in Kierspe nicht Halt. Noch sind die Temperaturen für die Jahreszeit recht mild. Spätestens im Winter heißt es bei Gottesdiensten und Gemeindeveranstaltungen jedoch warm anziehen, um nicht zu frieren. Wie die evangelischen Gemeinden auf die gestiegenen Energiekosten reagieren, erläutert Pfarrer George Freiwat im persönlichen Gespräch.

Um Energie zu sparen, sind in der Evangelischen Kirchengemeinde Kierspe, die abwechselnd Gottesdienste in der altehrwürdigen, stadtbildprägenden Margarethenkirche am Kirchplatz und in der Christuskirche Am Denkmal feiert, die Heizungen in den Gotteshäusern gedrosselt worden. „Wir haben die Temperatur von 18 Grad auf 15 Grad gesenkt“, sagt Pfarrer George Freiwat aus dem dreiköpfigen Pfarrer-Team der Gemeinde, der Auskunft über die Energiesparmaßnahmen in der Gemeinde gibt. Beim längeren Sitzen seien die niedrigeren Temperaturen schon jetzt zu merken. Unterstützung erhält die Gemeinde durch ihren Förderverein „Steig ein!“, der dabei ist, Decken für die Gottesdienste anzuschaffen. Wenn alles gut läuft, sind sie bereits am Sonntag verfügbar und können an die Gottesdienstbesucher verteilt werden. Danach gefragt, ob an eine Verlegung der Gottesdienste ins Gemeindehaus gedacht ist, verneint der Pfarrer. „Das sind zu viele Leute.“ Nicht zuletzt mit Blick auf Corona werde es im Gemeindehaus zu eng. Seitens der Gottesdienstbesucher sei viel Verständnis für die Entscheidung der Kirchengemeinde vorhanden, die Energiekrise auf diese Weise abzufedern. „Es gibt keine Proteste“, betont der Pfarrer. Was nicht heiße, dass die Besucher die niedrigeren Temperaturen nicht merken würden. „Wir werden darauf achten, dass die Gottesdienste nicht zu lang sind“, lautet sein Versprechen. Gottesdienste, die eineinhalb Stunden dauern, gingen unter diesen Voraussetzungen nicht. In der Kirchengemeinde Rönsahl, die derzeit noch eigenständig ist, sei die Temperatur in der Servatiuskirche gleichfalls gesenkt worden. Dort sei angedacht, die Gottesdienste an kalten Tagen ins Gemeindehaus zu verlegen. ©ms
