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Ganz selten kaufe ich mir ein Buch nur wegen des Titels. Meistens schaue ich ins Inhaltsverzeichnis und lese dann ein paar Abschnitte. Und dann erst entscheide ich, ob ich es mir genauer anschaue oder gar kaufe. Vor kurzem aber habe ich ein Buch gekauft, nur weil ich den Titel so gut fand. „Blaulichtgebete“ heißt es und ist von Siegfried Eckert. Auf dem Umschlag ist das Wort passend mit blauen Buchstaben auf weißem Grund geschrieben.

Sofort ging das Kopfkino in mir los. Ich sah vor meinem inneren Auge die Feuerwehr, die mit Blaulicht ausfährt, um Brände zu löschen und um Menschen zu helfen. Ich sah den Notarzt, der mit Blaulicht ausfährt, um Menschenleben zu retten. Ich hatte Menschen in Not vor Augen, die auf dieses Blaulicht samt Sirene warten und die auf Hilfe angewiesen sind. Und ich dachte an die Männer und Frauen, die in Feuerwehr, Polizei und im medizinischen Bereich mit ganz viel Fachwissen, Erfahrung und Hingabe ihre Arbeit tun, um anderen zu helfen und um Menschenleben zu retten. Wofür ich ihnen sehr dankbar bin.

Das Blaulicht steht dafür, dass die Helfer und Retter schon unterwegs sind, und zwar sehr schnell und entschlossen und mit absoluter Priorität gegenüber allen anderen. Blaulichtgebete - welch ein schöner Titel, welch ein schöner Vergleich. Wenn wir beten, ist Gott schon „mit Blaulicht“ unterwegs zu uns.

Ich hab noch ein bisschen rumgelesen im Buch. Es geht um die Psalmen, wie man sie auf moderne Weise sprechen und beten kann. Ich fand Zeilen wie „Unter deinem Angesicht (Gott) blühe ich auf wie die Osterglocken in Frühling.“ und „Meine Dankbarkeit springt Trampolin und schlägt Saltos in die Luft.“ (zu Psalm 21), aber auch so beklemmende Bitten wie „Verstecke dich nicht vor mir, denn die Angst frisst meine Seele auf.“ (zu Psalm 22). Ein Blaulichtgebet. Mit dem Vertrauen: Gott ist schon mit Blaulicht unterwegs.

Einen gesegneten Sonntag wünscht Ihnen

Thorsten Brinkmeier, Pfarrer der Ev. Kirchengemeinden Rahmede, Oberrahmede und Hülscheid-Heedfeld