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Gott an der Glör
6.6.2023
SCHALKSMÜHLE + „Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern, es weht ein laues Lüftchen. Es könnte nicht schöner sein!“ Zum 75. Waldgottesdienst an der Glör hieß Sabine Wohlrath, 1. Vorsitzende des CVJM Schalksmühle, zahlreiche Gläubige am Pfingstmontag unter freiem Himmel willkommen. Zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Pendelbus machten sich Schalksmühler und Gläubige aus den umliegenden Städten und Gemeinden in großer Zahl auf, den beliebten Gottesdienst nahe der Jugendherberge zu besuchen. Die meisten hatten Klappstühle oder Sitzkissen dabei, um den Gottesdienst in Ruhe verfolgen zu können. „Es ist ein Privileg, hier an der Jugendherberge sein zu dürfen“, unterstrich die Vorsitzende.
Musikalisch ermunterten wie gewohnt die vereinigten Posaunenchöre des CVJM (Leitung: Ina Wohlrath) und Bläser aus Dahlerbrück (Leitung: Roland Schaufert) mit bekannten Liedern wie „Geh aus mein Herz“ oder „O komm du Geist der Wahrheit“ zum Singen und Lobpreisen. Die Predigt hielt Berufsschulpfarrer Dirk Pollmann, der die Geschichte von Jesus und der Samariterin am Jakobsbrunnen – wie im Johannes-Evangelium geschildert – zum Ausgangspunkt seiner Ausführungen machte. Als ein „merkwürdiges, kompliziertes Gespräch“ schilderte er den Dialog zwischen dem von der Wanderschaft ermüdeten Jesus und der Wasser schöpfenden Frau am Brunnen. „Es braucht Zeit, die Geschichte zu verstehen“, führte er aus. Im Kern gehe es in der Erzählung um das miteinander reden und den klaren und verständlichen Satz: Man kann Gott immer und überall treffen.
Es sei erstaunlich, „dass dieser Gott mit uns an allen Orten reden kann.“ Wie in der Geschichte des Moses gelte: „Du bist gemeint, ich rede mit dir.“ Gott rede mitten in den Alltag der Menschen hinein. Er sei immer nur einen Gedanken von uns entfernt. „Gott will mit dir im Gespräch bleiben – heute, hier und jetzt“, bekräftigte der Pfarrer. Kein Glauben sei vor ihm zu klein, kein Vertrauen zu gering. Es gelte, Gott nicht auf morgen zu vertagen. Pfingsten bedeute: Gott ist da, jetzt, hier und heute.
Allen, die den CVJM bei seinen vielfältigen Aufgaben unterstützen, galt ein dickes Dankeschön der Vereinsvorsitzenden. „Worte sind wie Bäume. Wenn sie ins Herz fallen, verankern sie“, meinte sie. Mit kleinen Lobelien, die für ihre üppige Blütenpracht bekannt sind, bedankte sie sich bei allen Helfern. Zuvorderst nannte sie dabei die Familie Tiemann und ihren jahrelangen treuen Fahrdienst zum Waldgottesdienst und die Familie Emde von der Jugendherberge, die dem CVJM den Platz unterm grünen Blätterdach Jahr für Jahr für die Traditionsveranstaltung zur Verfügung stellt. Die Kollekte des Tages war für den CVJM Kreisverband und ein Waldlokal bestimmt. Was es mit dem Waldlokal auf sich hat, erläuterte Tina Gieselmann (2. Vorsitzende des CVJM Schalksmühle) den Gläubigen. Das Waldlokal sei eine gemeinnützige Organisation aus Südwestfalen, die es sich zur Aufgabe gemacht habe, abgeholzte Waldflächen als Mischwald wiederaufzuforsten. Gepflanzt werde direkt vor der Haustür und jeder könne mitmachen. Für fünf Euro könne ein Baum gepflanzt werden. ©ms