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Einen Kontrapunkt setzen
3.6.2023
LÜDENSCHEID + Die ökumenischen Gottesdienste der katholischen Gemeinde Maria Königin und ihrer evangelischen Nachbargemeinden am Pfingstmontag haben schon eine lange Tradition, die lediglich durch die Corona-Pandemie unterbrochen wurde. Seit 2021 kann der Ökumene-Kreis der Gemeinden wieder tagen und zur Freude der Gemeindeglieder wieder ökumenische Gottesdienste für den 2. Pfingsttag vorbereiten.
So hatten sich denn auch zur diesjährigen Feier zahlreiche katholische und evangelische Christen in der Kirche Maria Königin eingefunden. Diese wurde von Pfarrerin Ramona Winkler-Rudzio (Johanneskirche), Pastor Hans Ferkinghoff (Maria Königin) und Pfarrer Rainer Gremmels (Christuskirche) gemeinsam geleitet. Mitglieder des Ökumene-Kreises steuerten Beiträge zum Programmablauf bei. In diesen ging es um das lebendige Wasser, das Jesus Christus den Menschen schenken und mit dem er deren Durst für immer stillen kann sowie um den eiligen Geist, der sie mit seiner Kraft erfüllt. Heiligen Geist, der sie mit seiner Kraft erfüllt.
Das Besondere an dem Gottesdienst war, dass man den Krisen dieser Zeit – Ukraine-Krieg, Hunger, Klima-Wandel, Inflation, Armut, extreme Gewalt und Corona – Kraft, Hoffnung, Trost, Gemeinschaft, Mut und Lieb entgegensetzte. Entsprechende Aufschriften zierten die Gießkannen, die man vor dem Altar aufgehängt hatte. Sie bildeten die Grundlage für die Gedanken der Sprecherinnen und Sprecher. Zum Thema „Gemeinschaft“ hieß es zum Beispiel: „Wir wollen für diese und somit für eine bessere Welt und mehr Gerechtigkeit eintreten.“ Unter anderem ging es um die Zukunft der Gemeinde St. Medardus, in der es 2030 nur noch eine Kirche geben wird und um die Gewalt, der in Lüdenscheid Menschen zum Opfer gefallen sind. Auch drückte man den Wunsch aus, dass der Geist von Taizé die jungen Leute berühren möge, die in diesem Jahr die ökumenische Gemeinschaft in Burgund besuchen. Zahlreiche Gedanken fasste man mit dem afrikanischen Sprichwort zusammen, in dem es heißt: „Viele kleine Leute, die an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.“
Die Band, die unter der Leitung von Kantor Wolfgang Kimpel (Christuskirche) zum Mitsingen zahlreicher eingängiger Lieder einlud, setzte sich aus Mitgliedern des Instrumentalkreises der Gemeinde Maria Königin zusammen. Sie begleitete auch den Song „Vater, unser Vater“, eine Vertonung des Vaterunsers – mit der mitreißenden Melodie von Hans Werner Scharnowski, des früheren Chorleiters von „Living Gospel Schalksmühle“. Ein besonderer Moment war gekommen, als das Brot mit der ganzen Gemeinde geteilt und ihr dabei der Brotsegen erteilt wurde. Nach dem „Glück- und Segenswunsch“ von Pastor Ferkinghoff und dem Schlusslied „Du, Herr, gabst uns dein festes Wort“, bei dem man sich von den Sitzen erhob und bewegte, war die Begeisterung so groß, dass der Applaus kein Ende nehmen wollte. Dem ökumenischen Pfingstgottesdienst schloss sich ein Beisammensein mit Kaffee, Erfrischungsgetränken und Gebäck bei herrlichem Sonnenschein vor der Kirche an, bei dem die Begegnung und der Austausch großgeschrieben wurden. ©ih