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Heute schon in den Spiegel geschaut?
2.7.2023
Wer kennt es nicht – den kritischen Blick in den Spiegel? Die Nase gefällt mir nicht. Und – o wei – hab ich zugenommen??? Letzte Woche fand ich, ich sah ok aus, aber heute?
An solchen Tagen kann ich schon mal richtig missmutig durch den Alltag gehen. Es geht nicht mal nur um das Aussehen. Sondern es gibt Tage, da bin ich einfach unzufrieden mit mir. Nicht aus dem Bett gekommen, den Kaffee auf das weiße T-Shirt gekleckert, von einer E-Mail-Flut überrumpelt.
„Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“, sagt Jesus. Wir sind so schnell dabei, uns auf die Nächstenliebe zu konzentrieren. Die kann man durch Taten zeigen: Geld spenden, dem Nachbarn zur Hand gehen, mal eine Autofahrt übernehmen, jemanden besuchen, der sonst allein ist.
Aber was ist eigentlich mit dem „wie dich selbst“? Manchmal beobachte ich – auch bei mir selbst – wie wir Dinge für andere tun, weil wir den Blick in den Spiegel nicht wagen wollen. Und tue ich das, was ich tue, dann wirklich aus Liebe für die anderen oder dann doch eher, um der Unzufriedenheit über mich selbst irgendwas entgegenzusetzen?
„Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“, sagt Jesus. Frei und wirklich zufrieden kann ich dann in den Spiegel schauen, wenn ich weiß, dass ich geliebt bin. Gott hat diese Welt – dich und mich – so sehr geliebt, dass er alles gegeben hat, damit wir leben. Er gab seinen Sohn für dein Leben. So sehr liebt er dich! Selbst wenn du der einzige Mensch auf Erden wärst, hätte er trotzdem alles gegeben. Damit DU leben kannst! Frei und zufrieden.
Schau heute mal in den Spiegel und lass dir sagen, wie wunderbar, wie geliebt, wie schön, wie begabt, wie einzigartig du bist. Und dann geh raus und zeig es deinen Nächsten.
Einen gesegneten Sonntag wünscht Ihnen
Mathea Dieker, Pfarrerin im Probedienst im Ev. Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg