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Pfarrer mit Leib und Seele

19.9.2023

„Ich würde es jederzeit wieder so machen.“ Ein flammendes Plädoyer für den Beruf des evangelischen Pfarrers hielt Pastor i.R. Karl-Heinz Potthoff jetzt beim Besuch der Frauenhilfe in Rönsahl. (Foto: Rainer Crummenerl)
„Ich würde es jederzeit wieder so machen.“ Ein flammendes Plädoyer für den Beruf des evangelischen Pfarrers hielt Pastor i.R. Karl-Heinz Potthoff jetzt beim Besuch der Frauenhilfe in Rönsahl. (Foto: Rainer Crummenerl)

RÖNSAHL + „Ich würde es jederzeit wieder so machen, wenn ich noch einmal vor die Berufswahl gestellt würde. Das ganze Leben mit Höhen und Tiefen und eben allem, was dazu gehört, der vielfältige Kontakt mit Menschen, begleiten den Berufsweg des Pfarrers vom ersten bis zum letzten Tag im Amt. Das geht einher mit einer Vielfalt an Aufgaben, beinhaltet so manchen guten Ratschlag für Menschen, die in mancherlei Situation Hilfe, Trost oder Wegweisung suchen, bringt aber immer wieder auch eine Menge Freude mit sich.“

 

Ein flammendes Plädoyer für den in unserer Zeit immer weniger nachgefragten Beruf des Pfarrers hatte Pastor Karl-Heinz Potthoff, inzwischen im wohlverdienten Ruhestand und bis zu seinem vor wenigen Jahren erfolgten offiziellen Ausscheiden in Diensten der Rheinischen Landeskirche, im Gepäck bei seinem kürzlich erfolgten Besuch bei der Rönsahler Frauenhilfe. Dort nämlich war Potthoff in seiner Eigenschaft als Verwandter eines Mitglieds des Leitungsgremiums der aktiven Frauengemeinschaft bereits zu wiederholten Malen zu Gast. Sein in Kürze, genauer gesagt am 11. November dieses Jahres, anstehendes 50-jähriges Ordinations-Jubiläum war für Pastor Karl-Heinz Potthoff ein willkommener Anlass, einmal Rückschau zu halten auf sein Leben und auf den Berufsweg.

 

Ursprünglich hatte der junge Mann beabsichtigt, den Beruf des Grundschullehrers zu wählen, sich dann aber dafür entschieden, Pfarrer zu werden. Wichtig und letztlich prägend für die Berufsentscheidung, so Potthoff, waren seine von früher Jugend an engen Kontakte zum CVJM und die Erkenntnis, dass christliches Leben das Fundament ist, auf das man bauen kann.

 

Im unterhaltsamen Plauderton berichtete der Pfarrer vom Beginn seines Theologiestudiums in Wuppertal und Bonn, von viel „Paukerei“, denn Hebräisch und Griechisch waren unerlässliche

Begleiter beim Studium der biblischen Texte. Entsprechende Fremdsprachenkenntnisse halfen beim Verständnis schwieriger und durchaus auch kritisch zu betrachtender biblischer Textpassagen. Auf sein Vikariat in Remscheid folgte nach der Ordination 1973 die erste Pfarrstelle „auf dem Dorf“ in Braunsfeld, danach schlossen sich in den Folgejahren weitere Pfarrstellen an, so die in Lennep, wo Potthoff einer von fünf Pfarrern war und darunter auch fünf Jahre lang das Amt des Superintendenten als Dienstvorgesetzter des Seelsorgers bekleidete. „Ich war stets gerne Pfarrer im dörflichen Umfeld, habe allerdings auch meine Grenzen kennen gelernt, zumal als 1992 mein Tinnitusleiden begann, was drei Jahre darauf zur Aufgabe meines Amtes als Superintendent führte..“ Danach folgte nochmals für weitere zehn Jahre bis zum Eintritt in den Ruhestand. eine Eizelpfarrstelle in Radevormwald. Dass sein Leben auch ohne den gewohnten Berufsalltag weiterhin „spannend“ blieb, daran ließ der Pfarrer, der mit seiner Frau seit 2007 in Bonn lebt, keinerlei Zweifel. Dafür sorgen schon gelegentliche Gottesdienste, Feiern in Altenheimen und ähnliche Anlässe, bei denen vielfältige Kontakte mit Menschen gefragt sind. ©cr

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