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Zur Freiheit hat uns Christus befreit! Das ist ein zentraler Gedanke des christlichen Glaubens. Gesagt hat ihn der Apostel Paulus in seinem Brief an die Galater (Kapitel 5, Vers 1). Doch „Freiheit“ scheint nicht zu Kirche und Glauben zu gehören. Ganz im Unterschied zu unserer „freiheitlichen“ Gesellschaft. Freiheit ist eine der großen Errungenschaften unserer Zeit. Im Allgemeinen verstehen wir darunter Wahlfreiheit und Selbstbestimmung. Ich bestimme über mich selbst und wähle frei: meinen Beruf, meinen Arzt, meinen Wohnort, was ich kaufe, meinen Partner, die Gestaltung meiner (Frei-) Zeit, meinen Glauben (Weltanschauung) und so weiter.

Christliche Freiheit hingegen hat durchaus einen anderen Charakter. Doch was für einen?

Vor ein paar Jahren war ich mit Freunden paddeln auf der Donau. Bevor es losging, wurden wir auf die Sicherheitswesten hingewiesen Insgeheim dachte ich: „Wenn wir erst einmal auf der Donau sind, ziehe ich sie aus.“ Ich fühlte mich also in meiner persönlichen Freiheit eingeschränkt. Nach einer Weile stellte sich heraus: Meine „Mitpaddler“ meinten, trocken zu blieben sei langweilig. Also spritzten wir uns gegenseitig an. Das Ganze endete damit, dass mein Boot kenterte. Vor Schreck gerate ich in Schnappatmung. Nach Luft japsend treibe ich bald neben dem auf dem Kopf liegenden Boot. Und freue mich, dass ich die Sicherheitsweste nicht ausgezogen habe.

Wahre Freiheit hat damit zu tun, sich etwas sagen zu lassen. Sich selbst zurücknehmen zu können. Für das Sinnvolle und Notwendige. Und für das Wohl und die Freiheit des anderen. So mag es Paulus gemeint haben. Weil für ihn Freiheit ohne Liebe undenkbar war.